Lila Mirabellen?!?

Als wir die Tage vom Einkaufen kamen, sprach mich der Nachbar an und drückte mir vier gelbe Früchte in die Hand. Mirabellen dachte ich und schnupperte verzückt daran. „Ich hab mal gewartet, bis sie lila werden, aber … die werden nicht lila.“ Und ich dachte so: lila Mirabellen?

Long Story short: es waren keine Mirabellen, sondern gelbe Pflaumen, von denen der Nachbar einen ganzen Baum voll hängen hat. Reif. Ob die Kinder nicht Lust hätten ein paar zu pflücken. Er möge Pflaumen eher nicht so gerne.

Also stiefelten die Kinder gestern mit einer großen Schüssel bewaffnet los und pflückten in Rekordgeschwindigkeit die ganze Schüssel voll. Und die Pflaumen sind wirklich auf den Punkt reift, süß und unheimlich saftig.

Nun, was macht man mit einer großen Schüssel voll gelber Pflaumen, wo hier wirklich niemand außer mir Pflaumenmus oder –marmelade isst? Die eine Hälfte naschten wir also so und für die andere wurde ein Kuchenbeschluss gefasst.

In den Tiefen meines Blog habe ich schon mal den rucki-zucki Äpfelchen-Kuchen verbloggt. 2011 war das. Das Grundrezept eignet sich hervorragend für alle möglichen Obstsorten und so rührte ich heute fix mit der Hilfe der Gräte den Teig an, kippte ihn auf ein Blech und belegte ihn zu guten 2/3 mit Pflaumenhälften. Die Schnittfläche habe ich dabei nach oben gewandt aufgelegt, damit der Teig überhaupt eine Chance hat fest zu werden und nicht durch den einlaufenden Fruchtsaft matschig bleibt.

Da sowohl die Gräte wie auch der Mittlere schon vorher ganz klar verkündet hatten, sie würden auf gar keinen Fall (also auf GAR KEINEN Fall!) Pflaumenkuchen essen, wurde das restliche 1/3 mit Äpfeln belegt.

Es ist schon ein bisschen bizarr, wenn im Sommer plötzlich der Duft von Apfelkuchen durchs Haus wabert. Ich assoziiere den Geruch ja eher mit Herbst, Wind, Kälte und Regen. Dabei hatte ich den Zimt diesmal vor dem Backen weggelassen.

Der große Sohn und ich kamen jedenfalls über den gelben Pflaumenkuchen echt ins Schwärmen. Nicht zu süß und nicht zu sauer, schön saftig und dabei echt erfrischend. Die Gräte und der Mittlere waren mit ihrem Apfelkuchen, den ich dann nach dem Backen mit Zimt-Zucker bestreut habe, sehr glücklich.

Dies hier ist also ein freundlicher Reminder an das Äpfelchen-Kuchen-Rezept. Wenn sogar der Mittlere zwei Stücke inhaliert, dann kann es so verkehrt nicht sein, ne? Legen Sie drauf was Sie wollen. Geht wirklich ratz-fatz und schmeckt auch ohne Zimt und/oder Mandeln.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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3 Gedanken zu „Lila Mirabellen?!?

  1. Huhu,
    wir haben so einen Baum im Garten. Die Dinger heißen (laut Wikipedia): Reineclaude, Reneclode, Reneklode, Ringlotte, Ringelotte (im Süddeutschen Sprachraum genannt Ringlo).
    Ich habe damit auch Kuchen gebacken, allerdings sind alle bis auf den klassischen „Zwetschgenkuchen“ mit Hefeteig und Streuseln sehr weich geworden.
    Gute Idee, die Schnittfläche nach oben zu legen :)

  2. Liebe Pia,

    ich bekomme schon Hunger vom Lesen. Meine Mutter macht immer „Böhmische Zwetschgenknödel“. Ein Rezept meiner Oma.
    Allerdings wüsste ich nicht ob es auch mit gelben Pflaumen funktioniert.
    Auch wenn es schon ein paar Tage her ist wünsche ich guten Hunger gehabt zu haben. :)

    Viele Grüße

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