Ein Sonntag, der mit Aufback-Hörnchen und guter Laune begann. Da waren die Erwartungen schon recht hoch gesetzt.
Und ich nehme es jetzt schon mal vorweg: wir wurden nicht enttäuscht. Das Wetter war so sonnig und warm, dass ich problemlos zwei Fuhren Bettwäsche plus einmal Weißwäsche waschen und auf der Wäschespinne im Garten trocknen konnte.
Die Jungs kümmerten sich wie immer hingebungsvoll um das Altpapier. Also Versandkartons klein treten und platt stampfen. Eine der wenigen Aufgaben im Haushalt, um die sie sich regelmäßig streiten.
Ich sortierte die restlichen Masken, die ich gestern Nacht noch fertig genäht hatte, nach Empfängern und tütete sie zur Abholung bereit ein.
Ein bisschen Aufräumen, Saugen und Putzen. Ein bisschen Rumsitzen und noch einen Kaffee trinken. Oh, geduscht habe ich zwischendurch auch noch. Körperpflege soll hier ja nicht unterschlagen werden. Nicht, dass Ihr zum Schluss denkt, wir verlottern hier völlig. Geschminkt habe ich mich dann heute allerdings wirklich nicht
Nach Mittag habe ich der liebsten Nachbarin ihre Behelfsmaske gebracht und dafür noch ein Stück Kuchen und einen Kaffee bekommen.
Wenig später wurde die nächste Maskenbestellung abgeholt. Ein schönes-blödes Erlebnis, denn: Der Besteller ist seit vielen, wirklich vielen Jahren Blogleser. Schon weit vor den Kindern. Wir haben uns bis heute noch nie persönlich getroffen, aber über die Jahre immer irgendwie Kontakt gehabt. Nun stehen wir da so vor einander und ich lache: „Nach all den Jahren würde ich dich jetzt echt gerne zur Begrüßung umarmen.“ Aber was nicht geht, geht nicht. Immerhin haben wir uns so noch ein Weilchen vorm Haus auf die derzeit übliche Distanz unterhalten können. Das war eben schön und blöd gleichzeitig, weil ich ihn gerne auf einen Kaffee rein gebeten hätte. Aber das holen wir nach.
Den Kaffee habe ich dann eine halbe Stunde später meiner Schwester angeboten, die ebenfalls die Masken für ihre Familie abholte. Auf der Terrasse mit Abstand. Keine Umarmung, kein Drücken zu Begrüßung. Der Große war sichtlich unsicher und auch die Gräte traute sich lange nicht runter, weil sie nicht wusste, wie sie auf ihre Lieblingstante zugehen sollte. Der Mittlere kam gar nicht erst aus seinem Zimmer. Für ihn ist dieses Umgangsding mit Menschen, die man sehr mag, am schwierigsten auszuhalten.
Als meine Schwester sich verabschiedete zuckte der Große kurz, weil er sie aus Reflex umarmen wollte, sich dann aber doch noch erinnerte, dass das gerade nicht geht. Als sie um die Ecke gebogen war brach er in Tränen aus. Das war das Härteste, was er seit langem aushalten musste. Tante Mimi ist immer mit Kuscheln, Zuneigung und Nähe verbunden. Scheiß Zeiten. Wenn uns Erwachsenen das schon so schwer fällt, wie muss sich das erst für Kinder anfühlen und wie wird sich ihr genereller Umgang mit Menschen außerhalb ihrer Kernfamilie entwickeln? Dinge, über die ich gar nicht nachdenken möchte.
Danach hängte ich noch die letzte Fuhre Wäsche auf und der Große tobte durch den Garten, um ein bisschend Dampf abzulassen.
Inzwischen habe ich die Wäsche komplett abgehangen, es gab die Reste von gestern zum Abendessen und die Kinder sind in ihren Zimmern.
Heute Abend werde ich sehr wahrscheinlich keine weiteren Masken nähen. Ich relativiere das, weil ich das gestern auch schon gedacht habe und es dann doch noch anders kam.
Geplant ist jetzt tatsächlich aber erstmal Füße hoch, kaltes Malzbier dazu und Unges Livestream gucken. Morgen ist wieder Montag. Morgen geht’s wieder in Homeoffice. Für die Kinder und für mich.
Weil die Frage sicher wieder kommt: Der Maskenschnitt „Tröpfchenfänger“ ist von Anja Brinkmann. Das Schnittmuster gibt es hier. Die Anleitung in ihren Instagram-Story-Highlights. Keine Werbung, aber großer Dank!
Das mit den Umarmungen ist echt schwer… Letztens wollte sich mein Vater von mir verabschieden, kam auf mich zu und ich bin ein paar Schritte zurück gegangen. Es bricht mir das Herz, ihn nicht umarmen zu können… Aber irgendwann geht das bestimmt auch wieder. Verstehe die Kinder also vollkommen!
Ja, das ist wirklich hart.
So viele Masken… Beeindruckend!
Meine „Massenproduktion“ belief sich auf fünf fertige, drei halb genähte, fünf ausgeschnittene und eine aus unerfindlichen Gründen auf Links zusammengenähte. Ein halbes Babykleid hat sich noch dazwischen gemogelt. Da aber das entsprechende Baby von zuletzt zweimal 30 Minuten den Tagschlaf wieder auf 30 plus 2 Stunden erhöht hat, sehe ich noch Chancen. Ich scheine aber eine Naht zuviel zu machen, und teilweise habe ich noch Draht eingearbeitet.
Was mir leider auch fehlt, ist sicheres Gummi oder vernünftiges Band.
Damit kann ich Gummiband jetzt auf der Liste der hier nicht zu bekommenden Dinge ergänzen.
Ich nehme nur noch Jersey-Nudeln. Sie sind deutlich bequemer, als Gummiband.
Liebe Pia,
für mich war das auch schön und doof zugleich dich gestern so zu treffen. Wenn das vorbei ist, holen wir das sehr gerne nach! Das haben wir eh viel zu lange aufgeschoben..
Das glaub ich sofort das die Situation mit für deine Kids noch viel viel schlimmer ist wie für Erwachsene.. Ich hoffe sehr das bald wieder mehr Normalität einkehrt und ganz besonders die Kinder wieder Kinder sein dürfen..
LG ins Nachbardorf.. ;)
Maddin
💚
Hallo, ich hab mal eine ganz andere Frage: Ich hab ganz düster im Kopf abgespeichert, dass vor langer Zeit einer Ihrer Jungs (ich glaube, der jüngere) mal einen Kopfhörer oder Ohrenstöpsel für die Schule, um nicht immer dem Lärm so ausgesetzt zu sein. Das wäre derzeit etwas sehr praktisches für unseren Großen, damit er bei den Hausaufgaben mehr Ruhe vor den ganzen Geräuschen des Kleinen hätte. Können Sie nach Ihrer Erfahrung da etwas empfehlen? Das wäre super! :-) Viele Grüße, eine seit Jahren stumm Mitlesende…
Da kann ich Dir auf jeden Fall die Peltor Kid empfehlen. (Affiliate-Link)
Hallo Pia!
Eine Bitte zum Schnittmuster der Masken: Magst du mir mal die Länge und den Abstand der beiden Geraden aller drei Größen nachmessen? Ich habe leider keinen Drucker und würde die Schnittmuster gerne nachzeichnen. Besten Dank dafür.
Gruß, *bine
Ich versuche morgen mal dran zu denken.