Feste, wie man sie feiern muss

Versuchen wir uns doch mal an einem kurzen Wochenhighlightsrückblick, Alltagsblogdings, Trallalala. Immerhin gibt’s was zu erzählen. Am Wochenende fand nämlich das große Sommerfest der Söhneschule statt. 100+2 Jahre Schulbestehen wurden gefeiert und warum es +2 Jahre waren kann sich vermutlich jeder selber ausrechnen. Jedenfalls wird an dieser Schule grundsätzlich, wenn es um Schulfeste, Feiern und Aktivitäten geht, geklotzt und nicht gekleckert. Jede Klasse wird in das Programm involviert und bietet irgendetwas an, wie beispielsweise Fressbuden und Spielbuden, dazu gibt es eine große Bühne und Handgemachtes, was das ganze Fest zum Schluss zu einem großen Jahrmarkt macht.

Die Klasse des großen Kindes hatte den Zuckerwattenstand, während der Mittlere mit seiner Klasse einen Schnuckertütenstand (hier, wie hieß das bei Euch? „Gemischte Tüte für ne Mark, bitte!“) anbot. Es wird niemanden verwundern, dass beide Stände überaus gut besucht waren. Das Wetter meinte es nämlich echt gut mit uns und hatte es beim Aufbau um 9:30 Uhr noch leicht geregnet, so wurden wir ab Mittag mit strahlendem Sonnenschein belohnt.

Das Görl traf einige ihrer Klassenkameradinnen, was nicht zuletzt daran lag, dass die Schule der Jungs und die Schule des Görls Kooperationsschulen sind, die in der Oberstufe zusammen arbeiten und daher viele Geschwister eine der beiden Schulen besuchen. Ach, für diejenigen die es vielleicht noch nicht wussten: ja, unsere Kinder gehen alle drei auf monoedukative Schulen. Ja, wir haben uns das gut überlegt, ja, es war ihr eigener Wille und ja, wir haben die Entscheidung noch keinen Tag bereut. Wer dazu genauere Fragen hat ist herzlich willkommen. Diskussionen über Sinn oder Unsinn möchte ich hier jedoch nicht führen.

Jedenfalls war der Tag wirklich grandios. Ich traf einige liebe Bekannte, Freunde kamen uns auf dem Fest besuchen, wir aßen neben Zuckerwatte und Gummbärchen auch noch Pommes, Steak, Bratwurst, Waffeln, Flammkuchen, Gyros und nochmal Pommes. Vermutlich habe ich sogar etwas vergessen, denn gefühlt hatte ich den ganzen Tag einfach irgendwas zu Essen in der Hand. Das Görl gewann irgendwas beim Torwandschießen, bewarf Lehrer mit nassen Schwämmen, war beim Sackhüpfen und Eierlaufe am Start und gefühlt den halben Tag nur auf der Hüpfburg, wo sie unter anderem die kleine Toffifee ( Tochter eines Freundes) bespaßte.

Die Jungs hingegen waren ziemlich autark unterwegs und kamen nur zum Bon-Schnorren aus ihren dunkeln Ecken hervor. Aber so muss das auf so einem Fest auch sein, wie ich finde. Im Grunde sind wir als Eltern ja nur Gäste an ihrer Schule, wobei ich schon sagen muss, dass man sich an der Schule der Jungs immer irgendwie dazugehörig fühlt. Schulfamilie und so. Ist ja auch nicht jedermenschs Sache. Ich mag das.

Auf der Bühne gab es Aufführungen von den Physikanten, Köbesse und Knallblech. Dazwischen Auftritte von Lehrern, (ehemaligen) Schülern und weiteren Schulmitarbeitern. Ich erinnere mich wirklich nicht mehr an alles, was wir an dem Tag gesehen und erlebt haben. Es war einfach nur super schön.

Leider endete der Tag nach 10 Stunden nicht nur mit großer Erschöpfung, sondern auch mit Hals- und Kopfschmerzen bei einem von drei Kindern und mir. Während ich inzwischen wieder auf dem Damm bin, habe ich aktuell zwei von drei Kindern krank zuhause. Immerhin bleiben die Tests bisher alle negativ. Mini-Yeay …

So, Freunde, bleibt alle schön aufrecht und gesund, ja? Wir lesen uns die Tage.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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12 Gedanken zu „Feste, wie man sie feiern muss

  1. Was ist eine monoedukative Schule? Das Wort habe ich noch nie gehört. Es kann allerdings sein, dass wir diese Schulart in BaWü gar nicht haben.Da kochen die Länder doch häufig ihr eigenes Süppchen. Und den kranken Kindern wünsche ich gute Besserung

  2. Danke für die Info. In der heutigen Zeit sehr ungewöhnlich, aber ich war als Kind auch auf einer reinen Mädchenschule. Die wurde allerdings noch von Nonnen geführt. Geschadet hat es mir nicht.
    Und ich denke, dass die meisten Eltern am besten wissen, was für ihre Kinder gut ist.

  3. Ich hab grad erstmal Goo befragt, was eine monoeducative Schule ist. Solche gibts hier nicht. Die Erklärung klingt sinnvoll und wenn Schule und Kind zusammen passt, ist das perfekt.
    Klingt nach einem ganz wunderbaren Schulfest.
    Gute Besserung! Hier sind die Symptome ähnlich. Die Erkältungszeit hat begonnen.
    LG von TAC

  4. Da will ich gleich mal unterstützend kommentieren: Ich war auch auf einer Mädchenschule. Als Kind fand ich das damals manchmal ziemlich doof, aber rückblickend war es super. Ich habe 1991 mein Abitur gemacht mit etwa 100 anderen Schülerinnen. Die Quote von Mitschülerinnen, die nun erfolgreich in klassischen MINT-/Männerberufen unterwegs sind, ist erstaunlich hoch. Mehrere Informatikerinnen, Architektinnen oder sogar Elektroingenieurinnen.
    Leider gibt es hier in erreichbarer Nähe keine Mädchenschule, weshalb meine Tochter (sie ist ein halbes Jahr älter als das Görl) auf ein koedukatives Gymnasium geht.

  5. war selber bei den Ursulinen in Hersel und mein Mann auf dem Kardinal Frings damals nur Jungs….für uns kommt keine andere Schulform in Frage…. und bei den Arbeitgebern sind diese Schulen auch sehr beliebt

  6. Ich musste erst mal googeln, was monoedukative überhaupt bedeutet 🤭 ich wusste gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt. Unser Kind geht erst in 2 Jahren auf die Schule und in unserer Gegend hat man gar nicht so die große Auswahl. Darf ich fragen, warum eure Kinder das selbst so wollten?

    1. Der Große hat sich damals beim Tag der offenen Tür in diese Schule schockverliebt, da die Schüler hier super selbstorganisiert sind und z. B. Technik bei Veranstaltungen und Sanitätsdienst selber stemmen. Die Tatsache, dass es eine reine Jungenschule ist, war also nicht ausschlaggebendes Argument. Wir und er haben aber schnell die Vorzüge kennen und lieben gelernt. Die Konzentration im Unterricht ist eine andere, die sozialen Konflikte sind geringer, es gibt deutlich weniger „Gockel-Gehabe“, die Schule geht auf physische und pädagogische Bedürfnisse der Jungs gezielt ein.
      Da der große Sohn so begeistert war, hat der Mittlere dann mitgezogen. Er ist auf dem Realschulzweig derselben Schule. Fü das Görl stand dann fest, dass sie auf eine reine Mädchenschule möchte und auch sie berichtet, dass der Zusammenhalt und das Miteinander viel kooperativer, ruhiger und freundlicher wäre, als in der Grundschule, wo es noch gemischte Klassen gab.

      Das sind natürlich alles subjektive Erfahrungen. Auch hier gibt es keine Allgemeingültigkeit, dass dieses Form von Beschulung für jedes Kind die Beste wäre.

      1. Danke für die tolle ausführliche Antwort. Klingt für mich auf jeden Fall sehr positiv und kann dir Argumente auch gut verstehen wenn man an die eigene Schulzeit zurück denkt :)

  7. Spannend, dass es so etwas (noch) gibt. In meiner Berliner Umgebung ist mir das noch nie untergekommen. Ich selber fand Schule mit Jungs häufig ziemlich anstrengend und hätte mir oft gewünscht, ohne sie unterrichtet zu werden. Besonders im Sportunterricht war das echt übel, gerade in der Pubertät. Oder beim Basketball, wenn man mit seinen 1,60 neben knapp 2-m-Typen Körbe werfen soll.

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