Günther und der Personenkult

Er mag keinen Personenkult, sagt er. Und ich kann ihn verstehen. Wieso sollte eine Person über Gebühr bejubelt, gefeiert und plakatiert werden? Manchmal denke ich, dass eine angenehme Optik dies rechtfertigt. Wie viele Menschen haben Poster, Plakate und Bilder von Gesichtern, Körpern oder Körperteilen in ihrer Wohnung hängen, um sich an deren Anblick zu erfreuen. Soweit ja noch nichts Verwerfliches. Aber wenn diese Person dann auch noch einen Namen hat, der uns bekannt ist, dann bekommt so ein Genuss des ästhetischen Reizes ganz schnell einen faden Beigeschmack.

Der reine Personenkult wird wie folgt definiert:
die übergebührliche Verehrung und Verherrlichung einer Person, besonders eines politischen Führers.

Gut, dass die braunen Augen, welche ich einfach unwiderstehlich schön finde, nicht zu einem politischen Führer gehören, haben sie sich jetzt fast denken können. Auch wird der pralle Busen des Models, welches ihren kleinen Hobbykeller ziert, sicher keiner politischen Führungspersönlichkeit gehören. Und den Menschen, der sich Angela Merkel oder den Müntefering ins Arbeitszimmer hängt, um sich an deren Anblick zu erfreuen, den will ich gar nicht erst kennen lernen. Echt nicht.

Ich, für meinen Teil, erfreue mich einfach eines netten Anblicks, den ich nicht jeden Tag zu sehen bekomme, den ich „in echt“ eh nie zu sehen bekommen würde und welcher dann wohl auch eher enttäuschend wäre. Und wenn es nach mir ginge, bräuchte der auch keinen bekannten Namen. Wir nennen ihn daher Günther.

Wie? Kennen sie nicht?

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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