Braten, Backen & Hirnchirurgen

Gestern morgen – ich lag noch im Bett – stöberte ich so ein bisschen bei Pinterest vor mich hin, um Anregungen und Ideen für die kommende Karnevals-Session zu sammeln. Wie das meistens so ist, endete ich schließlich bei Rezepten und stolperte schließlich über einen Pin zu einem Rezept für Franzbrötchen. Wer sich vielleicht noch erinnert: bei unserem Hamburg-Trip hatte ich es versäumt frische Franzbrötchen zu kaufen und so fasste ich kurzerhand den Entschluss, einfach selber welche zu backen.

So verbrachte ich den gestrigen Tag fast ausnahmslos in der Küche. Während ich den Glühwein-Rinderbraten vorbereitete, setzte ich nebenbei noch einen Hefeteig an und hörte dabei die neuste Folge der Drei ???.

Weil ich nun schon mehrfach nach dem Rezept zum Rinderbraten gefragt wurde, hier die Kurzfassung: Rinderbraten aus der Schulter großzügig mit Salz und Pfeffer einreiben und in einem Bräter scharf anbraten. Gewürfelte Zwiebeln, Möhren und Sellerieknolle dazugeben und ebenfalls anbraten. Dann zwei Esslöffel Pflaumenmus und einen Esslöffel Tomatenmark dazu geben, anrösten lassen und alles mit einer Flasche Glühwein und 500ml Rinderbrühe ablöschen. Je 2 Lorbeerblätter, Wachholderbeeren, Nelken und Pimentkörner dazu geben, aufkochen lassen und alles mindestens 2 Stunden bei geringer Hitze köcheln lassen. Ich püriere das Gemüse im Anschluss, so dass eine sämige Sauce entsteht, die auf Stärke oder andere Bindemittel verzichten kann. Vielleicht noch etwa nachwürzen et voilà. Fertig. Dazu kann man Kartoffeln, Klöße oder Spätzle essen. Ursprünglich wollten wir noch Erbsen und Möhrchen dazu machen, aber es wurde letztendlich doch Rotkohl, weil ich da einfach richtig Bock drauf hatte.

Während der Braten so vor sich hin schmurgelte, bereitete ich aus dem Hefeteig dann die Franzbrötchen zu. Das Rezept ist einfach perfekt, auch wenn ich keine Ahnung habe, wofür das Wasser im Rezept dient. Ich hab es einfach weggelassen und die Brötchen wurden trotzdem großartig. So wichtig kann es also nicht gewesen sein *gnihihi*

Selbst der Mann, der wahrlich kein Zimt-Freund ist, aß 3 Franzbrötchen! Insgesamt 18 Stück kamen aus den angegebenen Zutaten raus und – nun  ja – die waren dann auch schnell weg.

Als ich später mit Max gerade das Geschirr abwusch, kam Alex nach Hause und erzählte, er könne mit seinen Freunden am Abend zum Halloween-Laufen. Und ich so: Ähhhhhh?! Wir haben wirklich mit Halloween so gar nichts am Hut. Wir haben nicht mal einen Kürbis geschnitzt, geschweige denn ein Kostüm vorbereitet. „Wann geht es denn los?“ „In einer Stunde.“ Na, da hätten Sie mich mal rotieren sehen sollen. Ich kramte schnell in meinem Hirn, was man auf die Schnelle zusammen basteln könnte und riss dann ein altes Hemd des Mannes aus dem Schrank. Ich schminkte das Kind so ein bisschen blass und die Augen blutunterlaufen, malte ihm noch eine fiese Narbe ins Gesicht und schrieb mit Edding Dr. Ießen auf das Hemd. Noch ein paar Spritzer Ketchup aufs Hemd und ein Paar Einweghandschuhe dazu und fertig war Dr. Ießen – Hirnchirurg des Grauens.

Und ja, das sah deutlich gruseliger aus, als es sich jetzt anhört. Ketchup-Flecken trocknen auf der Heizung übrigens auch in 30 Minuten gut durch.

Um 18 Uhr war Alex kostümiert durch die Tür. Alles ging so schnell, dass wir gar nicht darüber gesprochen hatten, wann er wieder da sein sollte. Da die Jungs von der großen Schwester eines Kumpels begleitet wurden, machte ich mir aber keine großen Gedanken. So ungefähr bis 20 Uhr. Dann wurde ich nervös. Loslassen und so, ne? Er ist halt er st 8 Jahre und er ist mein Erstgeborener. Da übe ich das mit der Gelassenheit noch ein wenig.

Letztendlich stand er um 20:30 Uhr wieder in der Tür und hatte sogar einen Beutel voll Süßkram erobert. Überraschenderweise war da fast nur richtig gutes zeug drin. Ich vermute ja, dass die meisten Leute einfach total überrumpelt sind, wenn am 31.10. plötzlich Kinder klingeln und dann einfach das gute Zeug raus geben, dass sie eigentlich für sich selber gekauft hatten.

So oder so hatte das Kind riesigen Spaß und – nun ja – ab jetzt haben wir wohl was mit Halloween am Hut. Max und Mimi wollen nun natürlich nächstes Jahr auch los ziehen und da muss ich dann wohl mit. Dann machen wir aber auch direkt das ganze Programm mit Schmücken des Hauses, Kostüme für alle und ja: ich werde auch einen Kürbis schnitzen. Jawohl!

Das war somit ein sehr leckerer und guter Reformationstag, der in einem erfolgreichen Halloween-Abend endete. Den heutigen Feiertag (hier in NRW zumindest) verbrachten wir dann deutlich ruhiger, mit mehr Wäsche dem Auseinanderbau der Spülmaschine. Aber davon erzähle ich Ihnen dann ein anderes Mal mehr. Jetzt wartet eine Folge Stranger Things auf mich. Guten Abend!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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10 Gedanken zu „Braten, Backen & Hirnchirurgen

  1. Haha, wir feiern Halloween schon seit Jahren ganz groß, meine Kinder lieben es und meine jüngere Tochter sagte doch gestern tatsächlich, dass Halloween neben Weihnachten ihr Lieblingsfest ist…das hat mich dann allerdings doch sehr verwundert…;-)

  2. Wir „feiern“ Halloween auch erst seit etwa 3 Jahren. Damals wurden wir spontan zuden Nachbarn eingeladen noch etwas Glühwein zu trinken. Ebenfalls spontan wurde der Grill angemacht und so fing alles an. Damals lief ich mit meiner Maus noch im hellen rum, damit sie sich die Kürbisse anschauen kann und ohne klingeln und so das ganze erstmal erleben kann.
    Diesmal ging die bereits das 2. Mal effektiv um die Häuser und was soll ich sagen, sie mit ihren 4 Jahren hat den großen Mädels da schon einiges vor gemacht. Süß ist auch immer der „Babybonus“. Da bekommen selbst die größeren immer nochmal extra ;-)

    Extrem verkleiden tun wir uns eigentlich (noch) nicht, da es meistens sehr kalt war die letzten Jahre. Schminke und eine Kopfbedeckung haben bisher immer gereicht. Dieses Jahr war sie eine grüne Hexe mit mit Warzen und einem schwarze Katze Haarreifen. Die Ausbeute war auch beachtlich – ein kleiner 5l Eimer (würde ich schätzen) ist voll geworden.
    Außerdem gab es wie immer die obligatorische Zahnbürste und sogar einen Apfel.
    Also meine Kleine liebt das Fest.
    Lediglich die Gruselpuppen, die irgendwo stehen oder hängen, machen ihr Angst. Sogar so, dass sie schone in paar Tage vorher von der Hexe auf dem Süßigkeitenregel unseres Supermarktes geträumt hat *hihi*

  3. Ich war heuer leider auch gänzlich unvorbereitet und habe mir daher von den Nachbarskindern meinen beinhart rationierten Wochenvorrat an Schoki abknöpfen lassen. Tschüss, Bio-weiße-Schokolade-mit-Zimt-und-Cashewstücken. Heuli.

    Deine Vermutung stimmt wohl. Nächstes Jahr gibts hier eine Großpackung Schokoriegel in Reserve.

  4. Hallo, Pia, Dein tolles Bratenrezept klingt für mich so idiotensicher, dass ich ihn als Essen für den ersten Weihnachtstag wenn meine Eltern kommen, ausgesucht habe. Mit dem Glühwein so richtig schön weihnachtlich. Ich werde berichten, danke, für die Kochinspiration.
    LG aus Lübeck

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