1400 Kilometer später

Opel BloggerEine Autobahnfahrt ist nicht lustig, eine Autobahnfahrt ist nicht schön. Donnerstag Nacht brachen wir um 2 Uhr aus der Eifel auf, um nach Bautzen zu fahren. Die ersten sieben Stunden nahm ich auf den Fahrersitz platz, während Herr H. und meine Mutter abwechselnd Beifahrersitz und Rückbank in Anspruch nahmen. Die Fahrt bis Eisenach verlieft relativ unspektakulär, da die gesamte Strecke entweder bebaustellt oder geschwindigkeitsbeschränkt ist. Nach drei Stunden war ich Tiffy das erste mal so richtig dankbar, denn wie schon erwähnt leide ich an und unter einer kaputten Wirbelsäule. Der Opel, den ich derzeit meine Eigenen nenne, hat einstellbare Lendenwirbelstützen für Fahrer und Beifahrer. Ein Geschenk für meinen schmerzenden und verschobenen Rücken.

Erwähnte ich schon die Beschleunigung? Unglaublich, wie ich finde. Da macht das schnelle Fahren und Beschleunigen richtig Spaß. Kurz vor Eisenach, wo wir dann unsere Frühstückspause einlegten, blitzte mich dann die Polizei Eisenach in einer 80er Baustelle. Ich hoffe, das Foto ist gut und nein, die Polizei Eisenach darf nicht beim Gewinnspiel mit machen.

Ab Eisenach ging es richtig rund. Dreispurige Autobahnen und keine Sau unterwegs. Gar keiner. MC Winkel berichtete, sein Opel hätte er auf 210 km/h gebracht. Hahaha. Wir schafften 223/224 km/h, dann macht der Astra allerdings dicht und nix geht mehr.

Was ich ganz massiv am Opel auszusetzen habe, sind die geringen oder eher gar nicht vorhandenen Ablageflächen. Meinen Nescafe Xpress habe ich zwar in die Seitenablage geprügelt, bekam ihn dann aber während der Fahrt nicht mehr heraus. Mein wirklich kleines Handy steckte ich halbwegs sicher in den noch kleineren Arschenbecher und alle restlichen Getränke kullerten während der Fahrt zwischen den Füßen des Beifahrers hin und her. Das geht mal gar nicht.

Meine Mutter, die die meiste Zeit hinten saß, mokierte dann noch, dass die hinteren Anschnallgurte nicht höhenverstellbar seien und strangulierte sich, sobald sie sich etwas seitlich hin setzte, beinahe.

Der Rückspiegel im Astra hat übrigens einen Sensor und dunkelt automatisch ab, sobald man von hinten geblendet wird. Für mich eine prima Erfindung, weil ich nachts sehr ungern fahre, da ich rein gar nichts mehr sehe, wenn ich von hinten geblendet werde. Herr H. hingegen empfand eben diese Funktion als sehr störend. Ob es einen Knopf gibt, um dieses Sensor auszustellen, muss ich bei Gelegenheit noch mal nachlesen. Gefunden habe ich bei meiner Suche jedenfalls keinen.

Ich persönlich finde das Rückfenster viel zu klein und die Seitenholme viel zu gewaltig. Dementsprechend fällt der Rückspiegel sehr groß aus, was für mich von Vorteil, für Herrn H., der deutlich größer ist, allerdings ein Nachteil ist. Mehr als einmal schimpfte er, dass er nicht richtig in Rechtskurven schauen könnte, da ihm der riesige Rückspiegel die Sicht versperrte.

Bei hohen Geschwindigkeiten schwimmt man sowohl auf Beifahrersitz, wie auch auf den Rücksitzen, sehr hin und her, was nach 5 Stunden Fahrt doch arg nerven kann. Das kann natürlich an den Ledersitzen liegen, vielleicht aber auch einfach an deren Form. Eine Armlehne an der Mittelkonsole wäre sehr wünschenswert gewesen.

Um 9 Uhr kamen wir in Dresden an und machten erstmal einen kleinen Stadtbummel. Leider hatten wir keine wettergemäße Kleidung dabei und frohren im kalten und stürmischen Wind ziemlich. Dresden ist wirklich eine traumhaft schöne Stadt. Wenn die Baukräne und Baustellen mal verschwunden sind, könnte Dresden problemlos den Titel der schönsten Stadt Deutschland gewinnen.

Als wir am frühen Abend in Bautzen ankamen waren wir alle fertig wie das sprichwörtliche „Männchen hinterm Ofen“. Die im Vorfeld viel gelobte Landschaftlich der NiederOberlausitz ist nichts besonders, wie ich finde. Vergleichbar wäre die uns näher gelegene Eifel, insofern wird Bautzen und Umgebung sicher kein Urlaubsziel für uns werden.

Der Rückweg, auf welchen wir uns Sonntag um 13:30 Uhr machten, endete dann gestern Nacht um 0:30 Uhr. Eine wahre Tortur, die uns allen noch sehr in den Knochen steckt.

Die Rückfahrt dauerte somit 11 Stunden (inklusive Pause) und bestand aus Stau mit Stop and Go und freier Fahrt mit 190 bis 200 km/h. Der Verbrauch belief sich bei 100 Kilometern ziemlich genau auf 8 Litern, was ich für solch eine Fahrt wirklich sehr gut finde. Unser Kombi, seines Zeichens Benziner, hätte sicher 11+ verbraucht.

Mein Fazit: Der Opel fährt sich wirklich sehr schön, hat ordentlich Dampf, klebt auf der Strasse wie nix und macht sehr viel Spaß. Der Stauraum vorne ist eine glatte sechs und die Sicht nach vorne und hinten hängt stark von der Körpergröße des Fahrers ab.

Herr H. meint,

„Ganz großen Plus sind der Motor, die Kurvenlage und die Bremsen. Zügiges Fahren macht mit dem Auto wirklich sehr viel Spaß, solang keine Rechtskurven anstehen. Einzige Möglichkeit wäre hier dann die typische Manta- oder GTI-Fahrer Haltung, aber dann würde die gewünschte Armlehne keinen Sinn mehr machen. Außerdem bin ich zu alt für so was ;)“

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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23 Gedanken zu „1400 Kilometer später

  1. „Dresden ist wirklich eine traumhaft schöne Stadt. Wenn die Baukräne und Baustellen mal verschwunden sind, könnte Dresden problemlos den Titel der schönsten Stadt Deutschland gewinnen.“

    Dankeschön :)

    Die Baustellen werden leider nie verschwinden, sie gehen ineinander über ;)

  2. der verstorbene reiner günzler hätte einen autotest nicht besser zu papier bringen können. und ich könnte ihnen strecken verraten, wo sie keine einzige rechtskurve zu fahren brauchen…:wink:
    grüsse aus köln

  3. Dann mal willkommen zurück. Der Osten hat anscheinend kein Internet. :wink:
    *duckwech*

    Und ich wollte schon fragen wo man denn mal 224km/h fahren kann, wenn die Autobahnen doch immer voll sind. Also die Autobahn bei Eisenach – um wieviel Uhr?

    „Fertig wie das Männchen hinterm Ofen“ kenne ich gar nicht. Und Google kennt das auch kaum. Wohnt das Männchen in Köln?

  4. Bautzen und Niederlausitz??? Ich war mir zwar nicht ganz sicher, aber ein Blick auf http://www.bautzen. de -> „Bautzen ist das Zentrum der Oberlausitz.“! Also nix Niederlausitz und das die Oberlausitz nich der Hammer is… naja, dürfte allen klar sein;-)

  5. Schöner Bericht!
    Mit der Elektronik ist es ja ganz schön: hilfreich wenn sie funktioniert.
    Das mit dem Rückspiegel tät´ mich schon interessieren wie Sie das ausgeschaltet bekommen. Bei BMW kann man das nicht selber deaktivieren.
    Ich habe dann einfach den Sensor am Rückspiegel überklebt mit einem schwarzen Klebeband. Man sieht es nicht und wenn ich den Spiegel automatisch dimmen möchte einfach Kleber ab. :ja:

  6. Na wenn das mal kein kritischer Bericht ist, da wird sich Opel freuen. In der Tat schauts mit Ablageflächen oft ein bissl schlecht aus. Mein Becherhalter im Passat ist an einer sehr ungünstigen Position: beim schalten in den 5. Gang rumpelt man immer gegen den Becher (schlecht, wenn das so ein volles Pappteil vom Macces ist), beim Weg vom 5. in den 6. ist es immer ziemlich eng…wenig durchdacht.

    Aber freut mich, dass der Astra so gut geht. Unser altes Astra Cabrio war damals auch gar nicht schlecht – hatte wenigstens einen Kofferraum im Gegensatz zu Golf & Co. Und mittlerweile baut Opel wieder richtig gute Autos!

    Viel Spaß weiterhin!

  7. Von Eisenach nach Dresden ist Rennstrecke, da schafft auch der MC diese Top-Speed fast. Aber sagen sie mal, 7 Stunden trotz high-Speed zwischen Eisenach und Dresden, haben sie auf der hinfahrt eine Stunde im Stau gestanden, oder sind da noch mehr Baustellen mittlerweile, oder haben sie sich bei gießen verfahren? Von Gießen bis Eisenach zieht sich das wie Kaugummi, aber davor (45) geht Top-Speed und danach auch…
    ah, moment, ich sehe gerade ich meinte Erfurt.
    Äh, aber jetzt versteh ich das noch weniger. von Dresden bis Düsseldorf habe ich letztes Mal 6,5 Stunden gebraucht und das bei einem Durchschnittsverbrauch von ca. 6l/100KM, also mehr als gemäßigter Fahrt.. und dabei ist das zwischen A4 Köln und a46 Düsseldorf Reisholz ungefähr eine halbe Stunde.:?:

  8. Konkret sind wir so gefahren:
    Start Euskirchen mit der A1 -> A553 bis Brühl -> Auffahrt Hürth/Eifeltor A4 bis Olpe -> A45 -> Landstraße -> A485 -> A480 -> A5 -> A7 -> A4 bis Dresden.

    Auf der Strecke bis Eisenach sind tatsächlich recht viele Baustellen und bei Olpe haben wir uns auch noch kurz verfahren. Verlässt man sich auf map24 ist man verlassen!

    Auf dem Rückweg haben wir dann die Landstrasse weg gelassen, dafür haben wir fast nur im Stau gestanden.

  9. Bei Olpe verfahren? Das geht?
    Ich habe mich auf einer meiner Reisen nach Dresden mal bei Gießen verfahren (die Aktion mit der Landstraße) und war …mit map-24 unterwegs :-)

  10. was für ein wunderschöner Vertipper: Arschenbecher *grins grins*
    Der kommt in meine Sammlung – die nur in meinem Kopf existiert.
    Wäre ich eine militante Nichtraucherin, würde er mir noch besser gefallen – bin ich aber nicht :)

  11. “ Dresden ist wirklich eine traumhaft schöne Stadt. Wenn die Baukräne und Baustellen mal verschwunden sind, könnte Dresden problemlos den Titel der schönsten Stadt Deutschland gewinnen. “

    – und dabei haben sie doch bestimmt noch gar nichts gesehen :)

  12. 11 Stunden Rückfahrt? Oh man, das ist hart!
    Ich war zwei Jahre in Freiberg und bin am Wochenende immer nur Nachts gefahren. Aber diese Blitznummer haben die echt drauf :mad:

  13. Ja das mit den Ablagen stimmt leider… ist in meinem Vorgänger-Astra auch schon so.

    Aber: Sind in den Ablagefächern der Türen nicht so Ausbuchtungen, wo Becher / Getränke rein passen?
    Also zumindest im Vorgänger-Astra ist das so. Das ist für McD-Becher zwar auch nicht wirklich geeignet, aber so kleine Dosen oder die 0,5 L Cola-Flaschen gehen da perfekt rein!?
    Auf dem Bild kann man es rechts sehen, neben dem Lautsprecher in der Tür http://www.zeigmirbilder.de/d/3023-2/IMG_1602.JPG

  14. Bei mir wird dieser Sensor direkt unterhalb des Spiegels deaktiviert (Seat). Da dieser Schalter aber etwas eingelassen ist, ist er nicht auf den ersten Blick erkennbar.

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