Im zarten Alter von 4 Jahren nahm mir mein Bruder auf grausame Weise den Glauben an den Weihnachtsmann und an den Osterhasen.
Mit großen Augen sah ich ihn am Weihnachtsabend an, als wir wieder mal im Zimmer meiner Schwester auf die Bescherung warteten.
"Kommt jetzt der Weihnachtsmann? Bringt er jetzt die Geschenke?"
Er sah mich grinsend an: "Willst Du mal gucken?"
Heftig nickend folgte ich ihm zur Tür und durch die halbgeöffnete Tür sah ich meine Mutter und meinen Vater die Geschenke unter den Baum legen.
Der einzige Kommentar meines Bruders: "Siehste! Und den Osterhasen gibt es auch nicht!!!!"
In dieser Sekunde brach mein heiles Weltbild zum erstenmal vollkommen zusammen.
Und nun sitzt ich hier, habe tausend Wünsche und weiß nicht, an wen ich sie richten soll. Also wende ich mich an den Mann im Mond, denn den hat mir bis heute noch keiner madig gemacht.
- Das ich mir morgens nicht wieder vornehme, nach der Arbeit sofort ins Bett zu gehen, was ich dann doch wieder nicht mache.
- Das sich die Welt einen Tag mal ne Pause nimmt und keine neuen Probleme aufwirft.
- Das ich mir endlich einen Weg vornehme und nicht ständig von einem Pfad zum anderen hüpfe.
- Das ich mich einen Abend mal nicht einsam fühle und mich alleine wohl fühle.
- Das gewisse Menschen aufhören in jedem meiner Sätze eine versteckte Aussage zu finden. Was ich meinte sage ich auch!!!!
Lieber Mann im Mond, bitte denk an mich, wenn Du heute das Licht am Himmel anknippst… ich mag nicht allein sein!