Erkenntnisse einer jungen* Mutter (15)

Der Beebie erreicht jetzt die Esstisch- bzw. Schreibtischkante, zieht sich daran hoch und räumt alles ab, was er erreichen kann.

Der Beebie ist Kabelsüchtig. In erster Linie Hi-Fi-Kabel, Boxenkabel, Kopfhörerkabel. Steckdosen interessieren ihn gar nicht.

Des Beebies liebste Spielzeug ist das Akkuladegerät vom Akku-Schrauber (das schleppt er überall mit hin und räumt es liebevoll immer wieder in seine Spielzeugkiste!)

Der Beebie liebt den Staubsauger. Mit Freude umklammert er den Saugfuß, wenn ich mit diesem in seine Nähe komme oder wirft sich mit lauten Gebrüll einfach direkt auf das Gerät und umklammert es.

Der Beebie nimmt zum Niesen seinen Nuckel raus und steckt ihn anschließend wieder rein.

Der Beebie schimpft mit mir, wenn ich ihm etwas verbiete, indem er mich mit erster Miene ansieht und mit gehobenen Händen „Wuahwuahwuahwuah!“ motzt.

Der Beebie spricht sein erstes Wort und das ist „KaZe!“ Diese sind beide weiterhin auf der Flucht. Kommen sie jedoch doch mal in seine Nähe, packt er sie mir beiden Händen und schleift sie wie dicke schwere Stofftiere über den Fußboden. Sie wehren sich (noch) nicht.

Der Beebie darf mit beiden Händen auf unseren Plasmafernseher tatschen oder am Boxenkabel zerren, ohne dass der Mann auch nur eine Augenbraue hebt (das ist jetzt ein „Öh, das hab ich so nicht erwartet“-Bezug auf den Mann).

Der Beebie und der Mann bilden eine Symbiose, in die ich nicht eindringen kann. Die haben so Spiele und Rituale, die bei mir einfach völlig verweigert werden. Männer!

Der Beebie wird groß. Viel zu schnell (Wenn ich das sage antworten mir derzeit die meisten Menschen mit „Aber Ihr bekommt ja bald einen neuen Beebie.“ Stimmt schon, aber der Beebie bleibt ja trotzdem mein Beebie. Ewig. Nicht?).

*mit dem ersten Geburtstag des Beebies bin ich dann offiziell keine junge Mutter mehr, hab ich mir so überlegt.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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9 Gedanken zu „Erkenntnisse einer jungen* Mutter (15)

  1. Das mit dem „zu schnell so groß“ kann ich bestätigen. Mein „Zwerg“ ist zwar erst gut 4 Monate, aber wo ist bloß die Zeit geblieben? Und ja, er wird immer mein Baby sein, auch das unterschreibe ich voll.
    Aber das mit dem „junge Mutter“, da muss ich vehement den Kopf schütteln: In ihrem Alter bleiben Sie eine junge Mutter, auch wenn der Beebie über ein Jahr ist (mal von Nummer 2 ganz abgesehen). Ich hingegen werde dann ganz schnell zur „alten Mutter“ mutieren…
    Tja, da muss ich dann wohl durch.

  2. Tsts,
    wenn Sie sich schon nicht mehr als „Junge Mutter“ bezeichnen wollen — alt sind Sie dann aber trotzdem nicht. Jedenfalls keine alte Mutter ;)

    Ich hoffe mal, daß auch der/die zweite Beebie für mindestens genauso viele Anekdoten sorgt. Und dann vielleicht im Doppelpack für noch ein paar mehr :D

    Wäre ja schade, wenn hier der Lesestoff ausginge …

  3. Na ja, ich werd ja schief angeschaut, weil mein Kleiner für mich immer noch mein Baby ist – mit nunmehr bescheiden-kleinen 20 Monaten :D

    Und ja, mein Sohn darf auch alles: Verschleppen, TV Antouchen des Flat, mein MacBook fast zerlegen (und bedienen! besser als ich!) und und und… tja er darf eben alles. Und das ist auch gut so :)

  4. Wir haben nach 7 Wochen gestern den ersten Strampler wegen „passt nicht mehr“ aussortiert. Als die Kleine den zum ersten Mal trug, auf dem Weg von der Klinik nach hause, war der noch zwei Nummern zu groß.

    Und ich sage Ihnen, wenn Sie ganz still sind und genau hinhorchen, dann können Sie die Kleinen wachsen hören.

    Kein Mist, is echt so!

  5. OK, ich oute mich: meine Beebine ist 18 Jahre alt und immer noch mein Baby, ich bin eine steinalte Mutter und das ist überhaupt nicht schlimm.
    Immer wenn die Beebine mit dem eigenen Auto vom Hof fährt denk ich, mensch, die hast du doch eben noch aufs Bobbycar gesetzt….
    Also, das bleibt, einmal Beebie immer Beebie, aber die Geschichten werden immer besser. Bestimmt!

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