Quietschbeu-Logik (in HD, quasi)

Die Uroma (Miezmannoma) der Miezbeus liegt seit 2 Wochen im Krankenhaus. Mit fast 83 Jahren steckt man eine Bronchitis eben nicht mehr so gut weg und ich muss gestehen, dass ich recht erschrocken war, als wir sie gestern besuchten und ich sah, wie schlecht sie tatsächlich beisammen ist.

Der Quietschbeu, der sich sehr gefreut hatte seine Uroma zu sehen, war natürlich trotz unserer Vorbereitungen („Die Oma ist dolle krank und liegt im Krankenhaus, damit sie schnell wieder gesund wird“) stark irritiert, dass die Uroma so leise sprach und so schwach wirkte. Er ging sofort zu ihr und sagte leise Hallo. Dabei streichelte er ihre Hand.

Wir blieben nicht lange. Soviel Trubel wollten wir der Oma nicht zumuten und die Kinder wurden nach einer halben Stunde natürlich auch unruhig.

Als wir das Krankenhaus verließen fragte mich der Quietschbeu erneut, was für ein Aua die Oma denn hätte.

„Die Oma hat eine Bronchitis. Das ist, wenn man nur ganz schwer Luft holen kann und einem die Lunge, die sitzt hier – in der Brust – weh tut.“
„Der Oma tut die Brust weh?“
„Ja, der Oma tut die Brust weh.“

Später auf dem 4. Geburtstag seiner Cousine, erzählte der Quietschbeu dann, der Uroma täte die Brust weh, weil sie zu viel Milch getrunken hätte. Zuerst war ich verwundert, wie er denn die Theorie entwickelt hatte. Mit ein bisschen nachhaken ergab sich dann folgende Erklärung:

In dem „Unser Baby“ Buch, das der Quietschbeu momentan täglich mehrfach betrachten muss, ist auch eine stillende Mutter abgebildet. Natürlich habe ich ihm erklärt was es damit auf sich hat und dass die meisten Babys aus der Brust der Mama Milch trinken. Er fragte mich dann, ob ich jetzt auch Milch in der Brust hätte, woraufhin ich ihm erklärte, dass die Milch erst in der Brust ist, wenn das Baby da ist.

Was ich nicht bedacht habe ist, dass sein kleiner Verstand sich natürlich eine Erklärung dafür sucht, wie die Milch in die Brust kommt. Und was liegt da näher als der Verdacht, die Milch kommt in die Brust, indem die Frau viel Milch trinkt. Und wenn da dann ganz viel Milch drin und die Brust ganz dick ist, dann tut das eben weh.

Und die Uroma hat einen beachtlichen Vorbau, was die Quietschbeu-Logik natürlich nur noch unterstreicht.

Heute Morgen beim Frühstück (wegen Fieber und Rotznase darf der Quietschbeu heute mit mir zuhause bleiben) dann also erste Erklärungsversuche, dass wir Milch trinken, die im Euter einer Kuh entsteht und da dann auch raus kommt und dass das mit der Milch aus Mamas Brust genauso ist. Was natürlich irgendwie dann dazu führt, dass der Quietschbeu wissen wollte, ob ich dann auch Gras essen müsste.

Kleinkindlogik ist ganz großes Entertainment, meine Damen und Herren. Welterklärende Fantasie in High Definition, quasi.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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8 Gedanken zu „Quietschbeu-Logik (in HD, quasi)

  1. Oh ja hier auch so.
    Wobei die ganze Brustsache die Kleine schwer beschäftigt.
    Sie stillt dann ihr Bbaby auch bei Ikea und wir müssen warten bis sie fertig ist. Und so manch einer bekommt mal ins Dékollté geschaut ob denn da auch ein Busen drin ist.
    Eines Morgens fragt sie meinen Mann: „Papa hast du auch Busen? Nein ich habe keinen Busen!“ Sie wieder: „Ist nicht schlimm, wenn du gross bist bekommst du auch Busen…! “
    :-)

  2. Kindermund … ;-)
    Meine Tochter fragte mich, als ich mit der Kleinen schwanger war, auch schon nach der Milch. Auf dieselbe Erklärung (nämlich, dass die Milch erst kommt, wenn das Baby da ist), fragte sie: „Und warum ist dein Busen dann jetzt schon so dick???“ *rofl*

    Gute Besserung an die Miezmannoma!

  3. Hach, der Quietschbeu denkt die Dinge wirklich bis zum Ende durch, toll! Und die besten Genesungswünsche an die Uroma, hoffentlich geht es ihr bald wieder besser.

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