Pre-pubertäre Umbruchstimmung

Alex spielt kein Handball mehr. Es war eine Entscheidung, die sich schleichend, aber stetig, abzeichnete. Er war beim Training nicht richtig bei der Sache und konnte sich auch über die guten Spiele nicht mehr richtig freuen. Generell geht da gerade einiges in dem Kerlchen vor. Vielleicht ist es das Alter, denn auch anderer Mütter beobachten bei ihren 8-jährigen Jungs gerade eine Art Umbruchstimmung. Eine innere Unruhe, gemischt mit einer Prise „Wer bin ich?“ und „Was will ich eigentlich?“ Es ist nicht leicht.

Nun ist er ja mein Erstgeborener und ich haben noch keine Erfahrung mit solch pre-pubertärem Gedöns. Bei Max – in ein oder zwei Jahren – werde ich dann vermutlich deutlich gelassener sein und den Orkan einfach vorüber ziehen lassen. Man kann sie eh nicht ändern. Nur da sein, zuhören, den Rücken krabbeln und warmen Kakao kochen. Immerhin das habe ich jetzt schon verstanden.

Der Wunsch und das Bedürfnis nach Sport und Bewegung ist natürlich trotzdem vorhanden. Oft geht Alex jetzt mit unserer liebsten Nachbarin eine große Hunderunde über die Felder. Heute waren es wieder 4 Kilometer, die sie direkt nach dem Heimkommen von der Schule und noch vor seinen Hausaufgaben, zurück gelegt haben.

Zudem haben wir uns gestern gemeinsam Wing Tsjun angeschaut und Alex durfte auch direkt teilnehmen. Morgen hat er sein zweites Probetraining ohne mich. Danach muss er entscheiden, ob er dort einsteigen und die Verpflichtung des regelmäßigen Trainings eingehen möchte oder eben nicht. Er war gestern jedenfalls maximal begeistert. Ich auch. Der Ton im Training ist direkt, klar und zackig. Etwas, was Alex sehr mag und ihm auch sehr liegt. Ich bin sehr gespannt, wie er sich entscheiden wird.

Max und Mimi sind aber weiterhin beim Handball am Start. Heute hatten sie wieder beide Training und wie so oft waren beide im Anschluss zu faul sich umzuziehen. Ich diskutiere mir da den Mund nicht mehr fusselig.

Dann gehen sie eben in Sportshorts und Winterstiefeln nach draußen und schlottern sich die Knochen aus dem Leib. Vielleicht tritt ja irgendwann eine Art Lernerfolg ein *ahahahaha*

Gester habe ich mich übrigens ein bisschen über drölftausend Nikolausschuhfotos auf Instagram lustig gemacht. Ungefähr genau so:

#NikolausaufInstagram

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Tja, in Wahrheit hat der Nikolaus natürlich auch bei uns die Stiefel der Kinder mit Schokolade und Äpfeln gefüllt und für jeden ein Hörspiel bzw. ein Buch da gelassen. Fotografiert habe ich es dann heute morgen, nachdem Mimi ganz aufgeregt von mir verlangte unbedingt ein Beweisfoto zu machen. Also reich ich dann heute unsere Nikolausschuhfoto nach. Bitte schön:

Das Playmobil-Pferd und der kleine Schokolaus waren heute morgen in Mimis Adventskalendertürchen.

Auf unserer Terrasse stapeln sich derweil die Apfel-, Bananen- und Trauben-Spenden der Eltern unserer Schule. Am kommenden Wochenende steht der alljährliche Adventsmarkt an, auf welchem wir mit der Schulpflegschaft wieder unseren Schokolierstand haben. Da freue ich mich schon das ganze Jahr drauf, allerdings werde ich auch sehr froh sein, wenn es vorüber ist. Die Arbeit im Vorfeld ist nicht zu verachten und da stehen ja noch einige andere To-Dos vor Weihnachten auf meiner Liste. Geschenke für Mimis zum Beispiel. Ja, da bin ich immer noch kein Stück weiter.

Seufz.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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13 Gedanken zu „Pre-pubertäre Umbruchstimmung

  1. Ich kann das gut nachempfinden. Unser Sohn ist auch acht und findet sich gerade auch noch nicht. Unglaubliche Wutanfälle wechseln ab mit Kuscheln und tollen Gesprächen. Er spielt Fussball, zwischendurch war auch mal Karate Thema, aber er hat den Neuanfang gescheut. Unsere Tochter war in dem Alter ähnlich, aber doch wieder anders. ?

  2. Meiner ist 9 und bis vor 2 Wochen war alles gut und Zack…. vorpubertärer Schub und das ist echt hart ? Und zwischen vorlauten Kommentaren, Wut, Unsicherheiten und Kuscheln- ist alles dabei und meine Nerven sind grad echt leicht angespannt. ?

  3. Wir mussten (als Förderverein) unseren Stand beim Adventsmarkt hier im Stadtteil absagen weil sich kein Elternteil zum helfen eingetragen hat und wir als Vorstand das zu 4. nicht Stämmen können ?sehr schade.

  4. J hat ja auch mit dem Basketball aufgehört und ist seit einigen Monaten beim Taekwondo in der Mini-Ninja-Version, und interessiert sich auch sehr für Hapkido. Das tut ihm richtig gut! Hoffe dass das Wing Tsjun bei Euch auch so positiv einschlägt! <3

  5. Hallo Pia, hast Du Dir schonmal die Serie der Smartgames angeschaut? Vielleicht ist da ja auch was für Mimi dabei, falls sie noch gerne puzzelt. Die haben viele so Logik-Puzzle-Spiele, die auch sehr herausfordernd sind.
    Ist vielleicht nicht als „Hauptgeschenk“ interessant, aber ja vielleicht als „Baumfüller“ :-)
    Und als große Bastlerin, vielleicht mag sie ja auch ein Handarbeitshobby anfangen? Du hattest früher doch mal gerne & gut genäht, vlt macht es Mimi ja Spaß, das anzufangen?
    Nur so Ideen, jedenfalls nicht zum ärgern oder so gedacht, einfach in Dankbarkeit für Deinen Blog, dem ich schon viel für meine hochsensiblen Kerlchen an Inspiration abgewinnen konnte.
    LG!

    1. Genau das ist meine Einstellung. Aber Alex hat nun lang genug seinen Unmut und seine Unlust kundgetan. Wer hier lange genug mit liest, weiß genau, dass ich kein Fan von On/Off-Shows bin. Diese Entscheidung wurde im Vorfeld ausgiebig abgewogen und diskutiert. Aber wann, wenn nicht in ihrer Kindheit, sollen die Kinder nicht die Möglichkeit bekommen verschiedene Dinge auszuprobieren?

  6. Guten Abend,
    zunächst einmal vielen Dank für dieses tolle Blog. Ich lese hier schon lange still mit und nehme viel aus Ihren Erfahrungen mit den Kids in mein Leben mit Stiefkind mit. Genauso wie Rezepte und Spielzeug Ideen :)

    Warum ich aber eigentlich nun auch mal einen Kommentar hinterlasse…. da Mimi ja gern bastelt könnte vielleicht auch häkeln etwas für sie sein. Meine Oma hat mir das in diesem Alter beigebracht und ich hatte viel Freude daran die Verwandtschaft mit Topflappen und „Zierdeckchen“ zu überhäufen ?

  7. Ich habe auch zwei von der Sorte hier die such nichts wünschen zum Fest. Von mir bekommen sie jeweils ein personalisiertes Buch von framily. Denn Bücher lieben sie beide.
    Lg Krysha

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