Filterblasen, Kinder & digitale Medien

Seit ich Anstalten machte Kinder zu haben, also schwanger wurde, bin ich sowas wie eine Litfaßsäule, an die man unbedingt sein (besser) Wissen plakatieren muss. Ich glaube kaum, dass es einen Lebensbereich gibt, in dem man mehr ungefragte Ratschläge und Handlungsanweisungen bekommt, als Eltern mit minderjährigen Kindern (lesen Sie die Hoffnung im letzten Satz, dass das irgendwann aufhört, heraus? Ja?).

Jedes Alter hat seine Filterblase, seine Dos und Don’ts, die einem von außen, manchmal ganz direkt, manchmal subtil verpackt in gut gemeinten Ratschlägen oder Erzählungen a la „Also, ICH hab das ja so gemacht …“ präsentiert werden. Die will ich auch gar nicht alle verteufeln. Ehrlicherweise muss hier auch erwähnt werden, dass gerade in den ersten Jahren viele Tipps sehr hilfreich waren, um einen eigenen Weg zu finden, den Blick für die eigenen Kinder zu schärfen und dem berühmt berüchtigten Bauchgefühl Platz zu machen.

Zum Glück haben wir die Schwangerschaft (tu dies, tu das nicht!), die Geburten (keine PDA! bloß keinen Kaiserschnitt!) die Babyjahre (Stillen! Tragen! Familienbett!) und auch die Kindergartenzeit (Fremdbetreuung? So früh?) bereits hinter uns gelassen und können uns nun spannenderen Dingen zuwenden: den Interessengebieten der Kinder.

Und genau da begegne ich wieder einer Filterblase, die genaue Regel dafür aufgestellt hat, wie, wann und was Kinder zu konsumieren haben. Sie vermuten richtig, wenn Sie jetzt auf Medienerziehung und digitale Inhalte tippen.

Ich könnte allein einen ganzen Artikel dem Thema FSK – freiwillige Selbstkontrolle – bei Filmen und Computerspielen verfassen. Warum ich FSK als netten Anhalt aber nicht als Regelwert ansehe, zum Beispiel. Aber darauf wollte ich heute gar nicht hinaus.

Die Kinder sind inzwischen in einem Alter, in dem sie völlig selbstbestimmt eigene Interessen entwickeln. Die decken sich nicht immer – eher selten – mit den Interessengebieten der Eltern, sind aber großes Thema in ihrem Alltag und damit auch in unserem. Wir leben immerhin miteinander.

Ich, für meinen Teil, versuche immer gut zuzuhören, wenn sie mir von etwas Neuem berichten. Ich schaue mir die Dinge genau an – mit und ohne die Kinder – versuche zu verstehen, wie und wo die Begeisterung für etwas entsteht und kann dann sogar nachvollziehen, wieso sie etwas so sehr begeistert, auch wenn es nicht meine Begeisterung ist.

Aktuell ist bei uns zum Beispiel das Thema YouTube und Gameplays ganz groß. Dabei schauen sich überwiegend die Jungs YouTube-Videos an, in denen andere Leute Computerspiele spielen und diese dabei kommentieren. Am Anfang dachte ich auch: ‚Himmel, was ist daran so interessant anderen Leuten beim Computerspielen zuzusehen?‘ Aber ich frage mich auch schon mein ganzes Leben, was Leute daran finden, sich ein Fußballspiel anzusehen. Wenn Sie verstehen, was ich meine.

Und da ich auf der einen Seite gerne informiert bin und auf der anderen eben Verständnis für die Interessen meiner Kinder haben möchte, habe ich mir in den letzten Wochen immer mal wieder diverse YouTuber zu diversen Computerspielen rein gezogen.

Der Vorteil an YouTube gegenüber einem Fußballspiel ist ja: wenn mich das Video langweilt, klicke ich einfach das nächste an. Man könnte jetzt meinen, auf Grund meines fehlenden Bezugs zur Thematik habe ich also 30 Minuten lang auf Next geklickt, aber weit gefehlt. Stattdessen habe ich mich mitreißen lassen. Von YouTubern, die so euphorisch und schnell reden können, dass es sogar für einen Außenstehenden spannend ist. Für YouTuber, die einen wirklich coolen Humor haben oder einfach eine lustige Art und Weise, ihr Spiel zu kommentieren. Ich bin auch über Gameplay-YouTuber gestolpert, die mich fast zu Tränen gerührt haben und das ist keine Übertreibung!

Da gibt es diesen einen Gameplay-YouTuber, der überwiegend Fortnite spielt und der häufiger mal mit jüngeren Kindern zockt, die sich keine extra Skins oder Items kaufen können/dürfen und daher in der Fortnite-Welt von anderen Spielern gerne etwas herablassend als No-Skins tituliert werden. Er ist zu diesem Kindern unheimlich freundlich, unterhält sich während des Spiel mir ihnen über ihre Interessen und schenkt ihnen zum Schluss dann unerwartet einen Skin oder ein Item, was die Kids wiederum vor Freude zum Jubeln und Heulen bringt. Das rührt mich dann schon sehr an, weil für diese Kids ist das gerade das Allergrößte.

Auch habe ich Videos gesehen, in denen Kinder berichteten, sie würden in der Schule von Klassenkameraden aufgezogen und stellenweise sogar gemobbt, weil sie eben No-Skins wären. Für die ist es dann schon ein really big thing, mit einem bekannten YouTuber gemeinsam zocken zu dürfen. Der lädt dann wiederum den Mobber in sein Spiel ein und erklärt dem direkt, aber freundlich, was er von Mobbing hält. Großes Kino. Und vermutlich deutlich wirkungsvoller, als ein Gespräch mit den Lehrern oder den Eltern.

Es ist nicht alles schlecht. Und es ist auch nicht alles gut. That’s the point.

Natürlich bin ich auch über Videos und Gameplayer gestolpert, bei denen sich mir die Nackenhaare aufstellen. Aber da kann man drüber reden, erklären, warum man das nicht gut oder sogar für gefährlich hält. In der Regel erkennen die Kinder das aber von ganz alleine, weil ein Bewusstsein für Gerechtigkeit sowie soziales Für- und Miteinander vermitteln wir unseren Kindern im alltäglichen Leben. Durch eine Vorbildfunktion, durch Aufklärung und eben auch durch Interesse an ihnen und ihren Interessen.

Für mich hat sich aus meinem kleinen Exkurs und der Auseinandersetzung mit dem Thema ergeben: YouTube und Gameplay können unheimlich bereichernd sein. Die Gräte zum Beispiel übt mit YouTube Videos gymnastische Figuren (Handstand, aus dem Stand in die Brücke gehen, etc.) oder probierte neue Basteltechniken aus. Der Große spricht immer besser Englisch, weil er sich auch die englisch-sprachigen Gameplayer anschaut. Der Mittlere hat sich ein unglaublich großes Wissen über Tiere aller Art via YouTube angeeignet. Und manchmal nutzen wir YouTube auch, um schulische Lerninhalte zu visualisieren und leichter begreifbar zu machen.

Ich glaube auch nicht, dass der Konsum die Kinder abstumpft oder ihnen das Interesse für reale Hobbies und Zeitvertreibe (gibt’s da ein Plural, das besser klingt?) nimmt. Sie spielen immer noch draußen oder treffen sich mit Freunden, ohne dass ich sie dazu auffordern muss. Sie erledigen ihre Hausaufgaben und Hausarbeiten genau so widerwillig, wie zuvor (da haben Sie jetzt nix anderes erwartet, oder?).

Wir schränken den Konsum auch nur überaus selten ein, da sie in der Regel selber ein gutes Maß für die Dinge finden und so lange sie ihre Pflichten (Schule, Hausaufgaben, Haushaltsaufgaben, Training) erfüllen, sollen sie auch ihre Freizeit nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gestalten dürfen.

Auch ein für mich wichtiger Aspekt, den ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen möchte: jetzt sind die Kinder noch in einem Alter, in dem man sie aktiv begleiten, Einfluss nehmen und gegebenenfalls lenken kann. Was sind Datenschutz und Urheberrecht? Wofür gibt es sowas? Verhalte dich online stets so, wie du es auch tun würdest, wenn derjenige dir jetzt und hier gegenüber stehen würde. Welche Information kann man online Preis geben und was nicht? Damit sie einen sicheren und sozialen(!) Umgang mit dem Medium kennen lernen und nicht mit 13/14/15 in eine Welt fallen, in der sie sich nicht zurecht finden, alles ohne zu hinterfragen nutzen, preisgeben und sich im Zweifel zum Schluss noch selber schaden.

Das Ganze setzt natürlich eine gewisse Begleitung der Eltern voraus. Interesse – ich schrieb es ja schon – auch wenn es einen primär eher nicht so interessiert.

Wenn meine Kinder zum Beispiel mit einem neuen Computerspiel um die Ecke kommen, dann gucken wir Eltern uns dann an. Also nicht die Verpackung und was jemand ins Internet dazu geschrieben hat. Wir Eltern spielen das Spiel wenn die Kinder im Bett sind und entscheiden dann, ob es für unsere Kinder geeignet ist oder nicht. Ob uns das Spiel dabei zusagt ist eher zweitrangig. Wir fragen uns viel eher: welchen Einfluss hat dieses Spiel auf unser Kind? Was sind die negativen Aspekte und welche die positiven? Wie gut kann unser Kind mit den vermittelten Inhalten umgehen und Abgrenzungen zur Realität ziehen? Welche Werte vermittelt das Spiel (Beispiel GTA, das bei uns ein absolutes No-Go auf unbestimmte Zeit ist!)? Und dann entscheiden wir. Für uns. Für unsere Kinder. Dieser Absatz wäre im Übrigen auch in einem Artikel zur FSK vorgekommen. Wir halten es bei Filmen genauso.

Und eben so würde ich mir das auch für die vielen Kinder wünschen, deren Eltern Spiele kategorisch ablehnen, weil jemand im Internet gesagt hat, das Spiel schadet Kindern, es die falsche FSK hat oder man selber einfach gar keinen Bezug zum Spiel aufbauen kann.

Oh. Jetzt wurde dieser Text doch deutlich länger als geplant. Und ich habe immer noch das Gefühl, nicht all meine Gedanken zum Thema festgehalten zu haben. Zum Beispiel wie wir damit umgehen, wenn eins der Kinder den Wunsch äußert, einen eigenen YouTube-Kanal zu haben. Aber das lasse ich jetzt erstmal unkommentiert im Raum stehen.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

42 Gedanken zu „Filterblasen, Kinder & digitale Medien

  1. Hallo liebe Pia,
    Ich hin sonst eher Typ „stiller Mitleser“ bis auf einige Kommentare in deinen insta live Storys. Dafür aber treue Leserin seit der Geburt des großen :) (Himmel, wo ist die Zeit hin..)
    Aber dieser Beitrag veranlasst mich doch mal was zu schreiben.
    Ich bin total begeistert von deiner Sichtweise und halte davon sehr, sehr viel und habe mir vorgenommen, dies genauso zu machen.
    Ich wollte dir (und vllt den anderen Lesern) erzählen, was die Auswirkungen sein können, wenn man mit Scheuklappen und ohne Verständnis auf diese digitale Welt der Kids trifft.

    Bei meinen Eltern war „chatten“ in meiner Pubertät total verboten. Wegen der Gefahren die davon ausgehen können (Adresse preis geben, mitschnacken lassen etc).
    Diese Gefahren wurden mir jedoch damals (so 15/16/17) nicht erklärt sondern es wurde einfach verboten. Knuddels und Co waren aber heiß begehrt in der Schule.
    Natürlich habe ich heimlich dort gechattet. Habe mich auch vermeintlich verliebt in einen Menschen dort und bin in ein riesen unfassbar großes schwarzes Loch gefallen, als besagte „Person“ einfach verschwand.
    Das Problem hier war, dass ich nicht zu meiner Mama gehen konnte um darüber zu reden. Denn dann hätte ich eingestanden, dass ich gechattet habe.
    Ich war komplett überfordert mit den Gefühlen und der Situation damals und bin letzten Endes in eine Depression gestürzt die viel Arbeit gekostet hat sie zu besiegen.

    Hätte meine Mama etwas mehr Kommunikation und Verständnis versucht zu zeigen wo der Reiz des chatttens war und der soziale Druck, wenn du nicht bei Knuddels warst… Ich denke, dann wäre es gar nicht so schlimm. Gekommen, weil ich mit ihr hätte darüber reden können.

    Ich denke es kann wertvoll sein, diese Erfahrung zu teilen :)

    Viele Grüße Maike

    1. Hallo Maike und vielen Dank, dass Du Deine Erfahrung und Meinung hier teilst. Ich finde das ein sehr schönes – wenn auch trauriges – Beispiel für die Gefahren, die eine absolute Ablehnung von neuen Medien birgt.
      Liebe Grüße,
      Pia

  2. Danke!! An der Grundschule meines Sohnes (jetzt 12) wurde auf Elternabenden nahegelegt, man solle Smartphones bis 18 Jahre verbieten u Internet bitte nur für Recherche nutzen… das ist so realitätsfern, mein Kind soll den Umgang lernen u richtig von falsch erkennen können und das geht nur solange sie sich von uns begleitet im Netz bewegen! Ganz liebe Grüße Stephie

  3. Liebe Pia,
    ich finde Deinen Blogpost klasse!
    Auch wir stecken gerade in so einer Phase. Diese Videos scheinen die Kinder magisch anzuziehen!
    Allerdings muss auch ich gestehen, dass ich einige davon auch sehr unterhaltsam finde.
    Mein Mann und ich halten es auch so, dass wir uns die Spiele vorerst einmal anschauen. Ich sitze auch ganz oft daneben, wenn mein Sohn Fortnite „zockt“. Manchmal kommt man darüber so gut ins Gespräch, dass dann ganz andere Sachen besprochen werden.
    Die Zeiten, in denen die Medien genutzt werden, sind auch hier nicht total begrenzt und ich habe festgestellt, dass die Kinder dann auch gar nicht mehr so „heiss“ drauf sind, weil es ja irgendwie „normal“ ist auch Medien zu nutzen.
    Viele miener Freundinnen (eigentliche alle!) haben die Mediennutzungszeiten ihrer Kinder sehr stark eingeschränkt und dadurch scheint sich das Leben der Kinder nur noch um die Frage zu drehen, wann sie endlich an die Konsole, den Fernseher etc. dürfen.
    Wie schön, dass es jemanden wie Dich gibt, der offen und ehrlich darüber berichtet!
    Mach weiter so!
    Liebe Grüße!
    Nicole

    1. Hallo Nicole,

      Viele miener Freundinnen (eigentliche alle!) haben die Mediennutzungszeiten ihrer Kinder sehr stark eingeschränkt und dadurch scheint sich das Leben der Kinder nur noch um die Frage zu drehen, wann sie endlich an die Konsole, den Fernseher etc. dürfen.

      Die Erfahrung haben wir auch gemacht. Die Regeln sind bekannt und seitdem haben wir kaum noch Diskussionen darüber, ob und wann jemand an die Konsole darf.
      Die Kinder gucken auch so gut wie gar kein TV mehr, sondern verbringen ihre Medienzeit lieber mit interaktiven Spielen.

      Liebe Grüße,
      Pia

  4. Perfekt auf den Punkt gebracht.
    Toller Artikel, danke. Den packe ich jetzt immer aus, wenn es im Freundeskreis wieder zu Diskussionen kommt

  5. Danke für den Einblick in die Art und Weise, wie ihr mit digitalen Medien umgeht. Ich finde es toll, wie ihr so offen an alles herangeht und euch erst eine eigene Meinung bildet und nicht nur second-hand-Meinungen recyclet. Und ich finde es toll, dass ihr euch selbst auch die Fähigkeiten angeeignet habt, dass ihr bei den neuen Spielen und sonstigen digitalen Inhalten „mithalten“ könnt, also effektiv die Bedienung und so beherrscht, also nicht aufgehört habt zu lernen und irgendwann abghängt seid!

    1. Nun ja, der Zeitpunkt an dem wir abgehängt werden, wird kommen, da mache ich mir nichts vor. Aber noch können wir mitreden, auch wenn wir in den meisten Spielen jetzt bereits keine Chance mehr gegen die Kinder haben.

  6. Liebe Pia,
    Vielen Dank für Ihren ehrlichen Post. Wir befinden uns mit unserem achtjährigen Sohn auch gerade auf der eigenen Entdeckungsreise in Sachen „vernünftiger kindlicher Umgang mit Youtube, Apps & Co.“. Sie bestärken uns darin, auf das Bauchgefühl zu hören, egal was die „Norm“ dazu sagt. Danke und viele Grüße!

    1. Liebe Tina,
      danke für Dein Feedback. Ich denke, es kann da einfach gar keinen Standardumgang geben. Jedes Kind und jede Situation ist individuell. Das grundsätzliche Verteufeln von Dingen bringt niemanden weiter.
      Liebe Grüße,
      Pia

  7. Hallo Pia, kannst Du den netten Let’s Player bitte nennen? Ich würde mir den gerne mal angucken. Liebe Grüße, Wolfram

  8. Das wichtigste finde ich wirklich, wie du auch schreibst, das dran bleiben und dafür interessieren, mit was die Kinder ihre Zeit verbringen. Auch ist eine positive Grundhaltung den neuen Medien gegenüber eine gute Voraussetzung, ich mein damit nicht naiv. Vielmehr um die Chancen und Gefahren gleichermaßen wissen und das auch den Kindern vermitteln.
    Und wenn das zocken oder YouTube ein Teil unterschiedlichster Freizeitaktivitäten ist, super. Gedanken muss man sich machen wenn es nur das eine gibt.
    Danke für den guten Post!

    1. Gedanken muss man sich machen wenn es nur das eine gibt.

      Genau! Wobei man auch sehen muss, dass eine anfängliche Euphorie bei einem neuen Thema (damals war’s Ninjago, heute ist es YouTube) zeitweise den Eindruck erweckt, es gäbe für das Kind „nichts anderes mehr“. Das legt sich nach ein paar Tagen aber in der Regel.

  9. Liebe Pia,

    gerade der letzte Absatz mit dem eigenen YouTube-Kanal fände ich sehr interessant ?
    Unser Sohn liebt es auch, sich die Videos seiner Lieblings-Youtuber anzuschauen. Wir handhaben es genauso wie ihr.
    Ich konnte anfangs nicht viel damit anfangen, aber mit der Zeit kommt man rein und entdeckt das es vielleicht doch nicht so uninteressant ist wie man zuerst dachte ?
    Liebe Grüße aus Bayern

    1. Liebe Janine,
      die Faszination von YouTube finde ich recht leicht nachzuempfinden. Man bekommt gezielt Inhalte, die einen interessieren, angeboten. Mit wenigen Klicks und jederzeit abrufbar.
      Liebe Grüße,
      Pia

  10. Danke für diesen Blogeintrag.
    Nicht nur weil du unsere Meinung teilst sondern weil du – wie immer – so schön sachlich, menschlich und verständlich rüber bringst, wie ihr mit einem bestimmten Thema umgeht. Du vertrittst deine Meinung, verteufelst niemanden, der es anders macht, zwingst niemandem deine Meinung auf etc. Ich finde das in der heutigen Zeit, gerade in der digitalen Welt so erfrischend und vorbildlich. Ein ganz großes Lob dafür und meine Anerkennung.
    Ich zweifle kein bisschen daran, dass sowohl der Große und der Mittlere als auch die Gräte einen absolut bewussten Umgang mit Medien aller Art lernen. TOP

    Der heutige Beitrag hat mir mal wieder gezeigt, warum dein Blog mein Lieblingsblog ist. Deine Art gerade an (für viele) heikle Themen heranzugehen ist einfach großartig. Bitte weiter so!

  11. Super beitrag!
    Es fehlen momentan ein bisschen Leitlinien für Eltern und wenn man sich nicht selbst mit digitalen Themen beschäftigt ist man in der Hinsicht sicherlich überfordert. Insbesondere hinsichtlich Sicherheit (in technischer Hinsicht). Digitalisierung wird von so vielen Menschen als Bedrohung wahrgenommen – klar dass man diese dann von den Kindern weghalten möchte. Leider bringt das nichts und ein gesunder Umgang muss gelernt werden.
    Wie regelt ihr das zeitlich? Wir haben Coupons, die eingelöst werden können. Entweder verteilt über die Woche oder mehrer hintereinander; wie begrenzen nur die wöchentliche Gesamtmedienzeit. Und ausgegeben werden diese, wenn das Zimmer aufgeräumt wurde.

    1. Wie ich schon schrieb werden die Kinder im Grunde selten bis gar nicht in ihrem Mediennutzungsverhalten reguliert, einfach weil es hier normal ist, wie ein Buch, das man aus dem Bücherregal zieht, wenn man etwas genauer wissen will. Nur müssen wir eben vorher nicht zur Bücherei laufen und entsprechende Bücher suchen ;) TV guckt hier auch kaum noch jemand, da YouTube viel interessensrelevanter ist. Nach Erledigung aller Aufgaben und Freizeitaktivitäten bleibt ohnehin meist nur wenig Zeit, um sich in digitalen Medien zu verlieren.

  12. Hallo Pia,
    war für ein überaus interessanter Post für mich als Mutter eines 8jährigen Mädchens, das Bastelvideos auf YouTube liebt (guckt sie bei Oma…) und soooo gerne „Star Stable Online“ spielen würde. Bisher haben wir Eltern das alles sehr sehr kritisch gesehen, das Online-Spielen gar nicht und Medienzeiten nur eingeschränkt erlaubt. Jetzt glaube ich, wir könnten unseren Standpunkt nochmal überdenken und unsere Tochter beim Umgang mit diesen vielen unterschiedlichen Medien wesentlich aktiver begleiten. In der Schule nimmt sie an einer iPad-AG teil und bekommt da auch schon gute Ansätze vermittelt. Danke für den Denkanstoß!
    Liebe Grüße
    Karina

    1. Sehr gerne. Es war ja kein Plädoyer für „Setzt Eure Kinder sofort und ununterbrochen vor’s Tablet“, sondern einfach ein Anstoß, digitale Medien auch als Bereicherung wahrzunehmen.

    1. Wo liest du denn das heraus?

      Aber das lasse ich jetzt erstmal unkommentiert im Raum stehen.

      Mehr habe ich dazu nicht geschrieben. Und „ungefragt“ ist auch nicht korrekt.
      Zudem ist es schon ein Unterschied, ob ich als erwachsene Person, die ein gewisses Verständnis und Weitsicht bezüglich Online-Medien hat, etwas ins Internet stelle, oder ein Kind, dass diese Weitsicht und das Verständnis erst noch erlernen muss. Genau darum geht es in dem Artikel: begleiten, unterrichten, informieren.

  13. Danke. Ein schöner Beitrag. Einer, der nicht alles, was Medien angeht verteufelt.

    Was meine Kinder an Bastelideen schon aus Youtube mitgenommen haben. Und auch die gespielten Videospiele… ich musste es auch erstmal verstehen, aber vieles wollen sie gar nicht selbst machen, sondern lieber zusehen. Gleiche Begeisterung, wenn ich Zelda spiele.

    Es können nicht alle Kinder vorbiliche Leseratten sein/werden.

  14. Liebe Pia, das sind sehr schöne Gedankenansätze. So ähnlich handhaben wir es auch. und ich kann sagen, dass bei uns beide Kinder einen sehr unterschiedlichen Medienkonsum haben. Die Unterschiede zwischen Sohn und Tochter stelle ich ebenso fest wie du.
    Manchmal glaube ich, die größte Hürde sind die Eltern selbst. In ihren Köpfen sind eben noch andere Dinge manifestiert, weil die Kindheit/Jugend eben nicht so mediendominiert war. Da muss man sich heute richtig reindenken und sehr offen sein.
    Es ist ein Lernprozess für alle.

  15. Liebe Pia,
    ich finde deine Sicht auf die Medienerziehung deiner Kinder interessant und im Ansatz sogar gut. Nur, dass ich finde, dass deine Kids viel zu jung und du sie viel zu früh in die digitale Welt entlässt. Ich bin keine Verteufelin der digitalen Medien. Ganz im Gegenteil. Sie ist ein Teil unserer modernen Gesellschaft. Aber wir wissen auch , dass diese iPads, Smartphones, Computerspiele und Xboxes eine Form von digitalen Drogen sind. Neueste Gehirnbilder zeigen, dass sie auf die vordere Hirnrinde in derselben Art und Weise wie Kokain Einfluss nehmen, wobei von dort leitende Funktionen gesteuert werden, wie z.B. die Impulssteuerung. Diese Technologie ist so hypererregend, dass die Dopaminproduktion ansteigt – der Neurotransmitter, der das Wohlgefühl vermittelt, das am meisten an der Suchtdynamik beteiligt ist; ebenso wie Sex.

    Gebt den Kids doch Zeit. Wer sagt, denn, dass man mit 13 oder 14 zu „alt“ für Handies, Computerspiele etc. Das ist doch lächerlich. Ernsthaft! Für mich klingt das nicht nach gesunder Medienerziehung.

    Mein Sohn ist jetzt 11 Jahre alt und er findet diese Computerspiel- Handy – Welt langweilig, ermüdend und bewegungsarm. Man sitzt nur rum. Und glotzt auf kleine Bildschirme. Was soll daran toll sein? Experimentieren, Musizieren, Sporttreiben, Reden, Lachen…klingt für mich vernünftiger. Liebe Grüße

    1. Liebe Antonia,
      all Deine Ansichten und Kritik nehme ich gerne zur Kenntnis. Wichtig finde ich aber das hier:

      Nur, dass ich finde, dass deine Kids viel zu jung und du sie viel zu früh in die digitale Welt entlässt.

      Es sind unsere Kinder. Wir kennen sie und sehen ihre unterschiedliche Art und Weise Dinge wahrzunehmen und zu verarbeiten. Daher gelten im Bereich digitale Medien auch nicht die gleichen Regeln für alle drei Kinder. Und eben das möchte ich aussagen und stehe auch nach wie vor dazu: Kinder sind unterschiedlich. Kinder können das – auch schon früher als der Mainstream es gerne sieht – umsetzen, anwenden, verstehen.
      Mit 13/14 ist der Zug des Begleitens bei viele schon abgefahren. Sie hören nicht mehr richtig zu, tuen Dinge gerne auch heimlich und manövrieren sich somit in Situationen, aus denen sie sich vielleicht selbstständig gar nicht wieder befreien können.
      Jeder muss für sein Kind den richtigen Zeitpunkt und Umgang selber herausfinden.

    2. Liebe Antonia,
      ich gestehe Dir Deine Meinung und Kritik natürlich zu, denke aber, dass meine Ausführungen deutlich gemacht haben, dass ich hier von unseren Kindern und unserer Entscheidung als Eltern dieser Kinder geschrieben haben. Du kennst weder unsere Kinder, noch deren Fähig- bzw. Fertigkeiten Dinge wahrzunehmen, zu verarbeiten und umzusetzen. Dieses Verallgemeinerung aller Kinder ist eben genau das, was ich kritisiere. Mit 13/14/15 ist der Zug eines begleiteten Zugangs zu digitalen Medien oft schon abgefahren und bei den Jugendlichen gar nicht mehr die Bereitschaft vorhanden, sich von ihren Eltern belehren oder eben begleiten zu lassen. Genau dann und dort entstehen Gefahren.
      Dass Dein Sohn Computerspiele langweilig findet empfindest du als gut, wohingegen ich ganz klar die Vorteile von digitalen Medien (Stichwort Kreativität, Experimente, Kommunikation, Lernen(!)) erkenne und hier eine ganz klare Bereicherung zum analogen Leben sehe. Nicht ohne Grund haben digitale Lerninhalte inzwischen auch Einzug in Grundschule gehalten. Verallgemeinerungen (analog ist gut, digital ist böse) und Altersgrenzen bringen uns nicht weiter, sie behindern uns.

  16. Sehr spannendes Thema und ich habe da noch nicht so die Lösung für uns gefunden.
    Aaaber: es ist auch bei uns noch nicht aktuell.

    Meine Älteste ist ja so alt wie Dein Mittlerer, mein Mittlerer ist 6 und der Jüngste 3 einhalb.

    Gestern erst hatte die Große eine Hausaufgabe. Die Lernwörter aus einem Text abschreiben. Das war sowas wie Internet, Email, surfen, Headset etc.
    Dann sollte sie Sätze damit bilden und scheiterte daran, dass sie die meisten Begriffe gar nicht kannte. Nur Laptop kannte sie und Email, Smiley hatte sie schon mal gehört und Internet auch. Aber was zum Beispiel surfen heißt? Sie hatte keine Ahnung.

    Und ich verteufle das sicher nicht. Ich hab mein Smartphone viel in der Hand. Sie weiß, dass man damit zbsp. Nachrichten schicken kann. Instagram, Twitter etc. kennt sie aber nicht.

    Wir haben keinen Fernseher. Filmchen dürfen nur am Wochenende geschaut werden. Das finden sie auch toll. Dann sitzen alle drei zusammen da und schauen via Netflix oder Youtube am Laptop ihre Lieblingskindersendungen. Noch ist es eigentlich immer das gleiche.

    Ich finde es so interessant, wie unterschiedlich das ist. Ich meine, woher kennen (Deine) Kinder sowas alles? Ich hab keine Ahnung was Fortnite ist oder dieses Minecraft. Und woher sollen es meine Kinder kennen? Sind wir irgendwie weltfremd? Muss ich mich jetzt hinsetzen und meinen Kindern sowas alles zeigen?

    Ich bekomme von der Klassenlehrerin der Großen immer mal wieder gesagt, wie toll sie es findet, dass K. noch so wunderbar Kind geblieben ist.
    Und ich finde das auch toll.
    Ich hoffe einfach, dass, wenn das alles Thema wird, ich damit auch so gut umgehen kann wie Du.

    Auf alle Fälle danke für den Einblick bei Euch. Wie gesagt, finde ich es höchst spannend wie unterschiedlich es ist und frage mich manchmal, wie das kommt.

    1. Die meisten Dinge bringen sie aus der Schule mit. Die Kinder reden darüber, wecken so Interesse bei den Mitschülern und so tröpfeln die aktuellen Trends nach und nach in die Haushalte. Ich halte das für einen sehr natürlich Vorgang. Und ich schreib auch nicht, dass Eltern ihren Kindern diese Inhalte nahebringen müssen, sondern dass sie sich darauf einlassen sollen, wenn die Kinder mit diesen Interessensgebieten um die Ecke kommen. Wenn das bei Euch nicht der Fall ist, sehe ich da auch keinen Grund vorzupreschen.

  17. Liebe Pia,
    danke, für diesen Artikel. Hier ist das auch seit langem schon Thema. Angefangen mit Minecraft, als der Sohn selber stundenlang Videos anschaute. Dann selber aktiv wurde, und der Youtuber war. Dann Fortnite & Co. Und auch ich habe gelernt, Verbote bringen gar nichts, reden und zeigen lassen, all dies fördert den Familienfrieden. Ich habe ihn übrigens gerade zu dem von dir genannten Youtuber „befragt“. Seine Sichtweise ist eine andere, viel Gestelltes etc. Aber wie es in dieser Szene so ist, da hat jeder ein eigenes Empfinden. LG!

    1. Nun ja, dass YouTuber ähnlich wie Sänger oder Schauspieler nicht jedermann zusagen können ist auch klar. Ich mag zum Beispiel EpicStun, den viele Eltern, die ich so kenne, unerträglich finden.

  18. Liebe Pia,

    mich würde mal interessieren, wieviel Medienzeit ihr den Kindern täglich zugesteht. Und ob die nochmal unterteilt in zocken und Youtube ist? Denn das ist aktuell mein größter Konflikt.

    Liebe Grüße

    Anna

    1. Wir geben den Kindern keine feste Medienzeit vor. Sie dürfen ihre Freizeit nach Erledigung aller Pflichten gestalten, wie sie möchten. Nach Treffen mit Freunden, Sport und Co. bleibt da oft ohnehin nicht viel Zeit zum daddeln. So bewegt sich alles in einem sehr natürlich Rahmen.

  19. Liebe Pia,
    Lieben Dank für deine Antwort. Du schreibst von digitalen Inhalten, die schon Einzig in die Schulen finden. Ich sage nur Antolin etc….Das ist ja das „Schlimme“ ganz ehrlich, in der Grundschule hat dieser ganze Digital ist meiner Meinung nach nichts zu suchen. Selbst digitale Vorreiter und Kreative hielten ihre Kinder im Privaten solange wie möglich davon fern. Du schreibst, das du selbst sehr spielafin bist. Da liegt der Unterschied. Ich finde nichts dämlicher als Computerspiele und finde so analoge Sachen, wie zum Bsp. ein Fussballspiel megaspannend. So ist das. Und von Kreativität in Computerspielen zu Reden -fraglich. Es sind vorgegebene Welten zum Erkunden. Diese Programmierspiele sind megaeinfach und haben nichts mit Kreativität zu tun. Im Gegenteil. Wir können doch heute noch gar nicht einschätzen, was dieser so frühe Umgang unserer Kinder mit dem ganzen Kram anstellt. Und das ist keinesfalls schwarz weiß gedacht und hat was mit Verteufeln zu tun. Und nur, weil meine Kids mit irgendwelchen Youtubern, Spielen etc. aus der Schule kommen und es „Alle“ machen, müssen meine Kids das noch lange nicht. Wir checken das auch alles und haben es einfach für dämlich befunden. Das hat auch nichts mit Verboten zu tun. Aber gewisse Grenzen. Und ich bin ganz anderer Meinung, dass man mit 13, 14 oder 15 zu alt ist. Liebe Grüße

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