Wer simuliert kriegt auf die Kresse!

Hallo Mensche im Internet. Stellen Sie sich mal vor: meinen Vormittag habe ich heute gänzlich unproduktiv in der Virenhölle schlechthin verbracht. Auch bekannt als die offene Sprechstunde beim Kinderarzt.

Sagen wir so: hätte das Kind nur simuliert, wäre es nach der Warterei definitiv geheilt gewesen. Hat es aber nicht und so verließen wir die Praxis schließlich mit der Diagnose grippaler Infekt wieder. Hals, Nebenhöhlen, Ohren. Mein armes Baby ist somit für den Rest der Woche aus dem Verkehr gezogen und konnte gegen Mittag, als wir endlich wieder zuhause waren, direkt in sein Bett verschwinden.

Jetzt müssen natürlich Vitamine ins Kind, als gab es erstmal Frischkäsebrötchen mit dick Kresse garniert. Kresse ist super. Kresse ist sooo gesund. Und hübsch. Hübsch isses auch.

Vielleicht gab es dann auch noch frischgepressten Orangensaft und Äpfel zum Knabbern. Aber das würde ja jetzt die Wirkung der Instant-Nudeln von gestern schmälern. Darum lasse ich das hier undokumentiert.

Als das Mittelkind nach Hause kam zeigte sich recht schnell, dass sich der Paralleluniversums-Rift von gestern inzwischen wieder geschlossen hat. Nicht aber, ohne vorher das Mittelkind von gestern verschluckt zu haben. Aber ich will das jetzt mal nicht überdramatisieren. Seine Laune war echt okay. Schule war gut. Hausaufgaben liefen ganz in Ordnung. Wir haben schon deutlich schlechtere Tage erlebt.

Was ich aber nicht unterschlagen möchte ist unser Start in den Tag. Also der vom Mittelkind und mir. Wie immer habe ich die Kids zur Schule begleitet und wollte dann zum Bäcker gehen. Kurz bevor ich dort ankam hörte ich es hinter mir „Mama!“ rufen. Ich drehte mich um und sah ein nach Luft japsendes Kind auf mich zurennen.

„Was ist denn los?“
„Es ist keiner da! Ich hab heute erst zur 2. Stunde!“
„Was? Wieso? Das hätten sie dir doch vorher gesagt.“
„Haben sie auch. Glaub ich. Wir haben am Anfang des Schuljahres eines Zettel bekommen.“

Also wenn es so einen Zettel gegeben hätte, der uns betrifft, hätte ich mir den Termin definitiv in den Kalender geschrieben. Aber gut, ich bin nicht unfehlbar. Vielleicht hab ich es doch vertrödelt. Also klemmte ich mir das Kind unter den Arm, ging mit ihm zum Bäcker und dann Richtung Zuhause. Auf halben Weg kam uns eine Klassenkameradin des Mittelkinds schnellen Schrittes entgegen.
„Hallo, haben wir heute nicht erst zur 2. Stunde?“
„Nein, nur die katholischen Kinder haben erst zur 2. Stunde!“

Also rannten wir zu dritt wieder Richtung Schule, weil die beiden sich jetzt gemeinsam unsicher waren, ob sie Religion haben oder nicht.

Long story short: Sie hatten Religion, der Mittlere war nur der Erste aus seinem Reli-Kurs auf dem Schulhof. Sie kamen trotz hin und her Rennerei tatsächlich noch pünktlich.

Die Gräte kam heute – mit dem Wissen und der Zustimmung beider beteiligten Mütter – mit ihrer besten Freundin nach Hause. Beide Mädels verschwanden umgehend im Zimmer der Gräte und waren bis abends nicht mehr gesehen.

Am Nachmittag erinnerte ich mich dann auch mal daran in den Briefkasten zu gucken und freute mich sehr über die Lieferung meiner am Sonntag bestellten wunderschönen Haarbänder.

Morgen zeige und erzähle ich Ihnen mal, warum und wieso ich diese Haarbänder geordert habe. Viel zu lang hab ich nämlich nach einer Lösung für ein Haarproblem gesucht, das ich seit ein paar Wochen habe. Und siehe da, diese Haarbänder sind tatsächlich die Lösung. Mehr verrate ich aber – wie gesagt – erst morgen, weil’s heute schon zu spät und dunkel für gute Fotos war.

Am Abend stelltet ich einen großen Topf Nudeln auf den Tisch. Der Große und ich aßen Nudeln mit Butter und Parmesan, die Gräte und ihre beste Lexi Nudeln mit Ketchup und der Mittlere kippte ordentlich Pesto über seine Nudeln. Unspektakulär, aber lecker. Es blieb keine einzige Nudeln übrig.

Nach einem langen Video-Telefonat mit dem Mann ist der Tag nun vorbei. Endlich. Denn die Unwissenheit, was jetzt mit dem großen Kind ist, ob wir zum Arzt müssen oder nicht, hat mich heute Nacht wieder mal wach gehalten. Ich hasse es, wenn ich Dinge nicht planen kann und erstmal schauen muss, wie sich Dinge entwickeln. So bin ich heute morgen um 5.30 Uhr aufgestanden, hab dem schlafenden Kind Fieber gemessen, deutlich erhöhte Temperatur festgestellt und bin wieder ins Bett gegangen. Die 45 Minuten, die ich dann noch schlafen konnte, haben nur leider die restliche Nacht nicht rausgerissen.

Also, Menschen im Internet, schlafen Sie heute gut, damit wir morgen alle wieder fit sind! Und die Vitamine nicht vergessen. Esst mehr Kresse!

Es wurde keine Werbung für genannte oder erkennbare Marken beauftragt.

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

9 Gedanken zu „Wer simuliert kriegt auf die Kresse!

  1. So, jetzt isset auch hier soweit…. Morgen wird Kresse gekauft, angepflanzt oder sonstwie beschafft😂.
    Gute Besserung für den Großen. Liebe Grüße , Manuela

  2. Das mit dem Kressefluencer kann ich nur bestätigen. Habe mir Kresse seit Anfang der Woche auf alles mögliche getan. Gurkenscheiben. Rührei. Brot mit Aufschnitt. Aber am leckersten finde ich: Brot mit Avocado, Meersalz, Knoblauchpulver, etwas Chilipulver und Kresse. Zum reinlegen! (Gerne auch in der low-carb Variante ohne Brot. Also Avocado direkt aus der Schale.)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben