Auf meinem gestrigen Weg zum Treffen mit der besten Freundin mal wieder meinen alten Arbeitsweg gefahren. Einmal Troisdorf -> Köln Hbf mit der S13.
Man glaubt gar nicht wie sehr sich so eine Bahnstrecke in einem Jahr verändern kann. Unglaublich schöne neue Graffitis zieren unglaublich hässliche neue Rohbauten. Politische Statement wie „Fuck Arnold Terminegger“ wurden übersprüht. Wirklich wichtig ist der Gouverneur von Kalifornien eben doch nicht mehr.
Bei der Fahrt über die Hohenzollernbrücke drücken mir die Helden gerade Die Zeit heilt alle Wunder ins Ohr. Ich werde sentimental und möchte am liebsten losheulen. In dem Moment fehlt mir mein Notebook ganz besonders. Ich möchte dieses Gefühl irgendwie festhalten, in kuschelig weiche Worte verpacken und diese Mischung aus Beklemmung und Euphorie bloggen.
Als die Bahn in den Hbf einfährt denke ich noch so bei mir, dass ich das morgen früh nachholen kann. Geahnt habe ich aber da schon, dass das nicht so einfach sein wird.
Jetzt weiß ich, dass es gar nicht geht.
für solche situationen gibt es notizbücher : )
aber aber Maria,
Du willst doch nicht zum Abholzen der Regen- o.ä. wälder aufrufen?
.. und die Bleistiftminen werden vielleicht aus Kohle gefertigt, die energieaufwändig von Südafrika angekarrt wird?
Aber Pia, ich fühle mit Dir, weil ich auch manchmal so eine „sentimental story“ erlebe, aber das geht auch schnell wieder vorbei, oder?
Gruss aus Frankfurt am Main und schönes Wochenende
Hajo
@maria: und für pseudo-gute ratschläge im nachhinein gibts das kommentarfeld, oder wie?
*geht kopfschüttelnd ab*
Ich hatte so einen schönen Kommentar im Kopf, aber den hat die maria weg-erschrocken. Zusammenfassend wäre es ein „♥“ geworden.
Christian,
ich will ja nicht hoffen, dass mein flapsiger Kommentar irgend einen Anstoss zu einer so harschen Kritik an Maria war, aber sie hat doch im Grunde Recht: Stichwort „back to the roots“!
Ein Notizbuch ist wirklich ab und zu ein Segen, aber die Taschen/Rucksäckchen etc. „der Mädels“ sind doch immer soooo voll … ;-)
Ausserdem weiss ich aus eigener Erfahrung, dass man sich an so einen „Blech-Otto“ derart gewöhnen kann, dass man sich recht schwer mit „Hardware-Notizen“ tut. Was meinst Du, liebe Pia, dazu?
Den Moment kann ich relativ gut nachvollziehen, das kennen sicher viele, wenn man auf vertraute Dinge aus vergangenen Zeiten stößt und man gefühlt unvermittelt damit konfrontiert wird. Ein kleines Zeichen wie wichtig einem manche „Nebensächlichkeiten“ für das Seelenwohl sind.
Welchen Fehler die Maria jetzt da gemacht hat kann ich aber nicht so recht nachvollziehen, sind doch wahre Worte und sicherlich nicht böse gemeint. Mittlerweile trägt man ja auch desöfteren einen PDA spazieren (fällt in der Herstellung sicherlich auch unter die Kategorie Umweltsau. Bleiben Bäume stehen, kommen dafür andere Stoffe rein…) oder mancher einfach seinen Kopf und speichert die Dinge dann dort…
Micha: Kein Fehler, also für mich jedenfalls nicht. Ich erschrank nur, weil da oben ein Eintrag steht, der viel Herz hat, wo so vieles mitschwingt, zu dem man so viel gefühlvolles sagen könnte. Und da empfinde ich einen „kalten“ Ratschlag als unangemessen/unpassend/wenig respektvoll gegenüber dem, was da wirklich steht. So für mich.
(Das ist ja fast so, als würde man ein Hochzeitsfoto, auf dem 2 glückliche Menschen zu sehen sind, mit den Worten „Ist das ein Kaugummi unter deinem Schuh?“ kommentieren.)
Mit dem Bus durch die Toskana.
Über den Wolken. Unbeschreiblich.
JETZT!
In dem Augenblick schon – hätte man etwas zu schreiben dabei.
Man überlegt sich ernsthaft einen mini-PC anschuschaffen.
Worte haben mehr Nachhalt als Fotos aus dem spiegelnden Fenster.
@Micha @Hajo: Marias Eintrag kommt bei mir so an:
Pia sagt, sie hat was erlebt, es ar wert, geschrieben zu sein und am nächsten Morgen war die Stimmung verflogen, waren die Worte weg. Das ist schade. Und wenn dann jemand sagt „Tja, hätteste mal einen Notizblock dabeigehabt, dann wär das nicht passiert“ – dann klingt das für mich nicht nett. That’s all. Prove me wrong.