Zeugnistag. Zeugnispizza.

Heute lassen wir den üblichen Alltagswahn mal außen vor und lassen stattdessen direkt die Korken knallen. Das große Kind bekam sein erstes Zeugnis auf der weiterführenden Schule, das Mittelkind sein Zeugnis ja bereits am Montag. Somit ist das 1. Schulhalbjahr offiziell vorbei und wir (also die Kids) können stolz auf das zurück blicken, was sie in der Zeit geleistet haben.

Gerad der große Sohn war gestern und heute morgen sehr aufgeregt und äußerste sich nahezu ängstlich über die zu erwartenden Noten. Zum Glück konnte ich ihn recht schnell beruhigen. Hier reißt ihm keiner den Kopf für Noten ab. Wenn es irgendwo nicht passt, wird geschaut wie es besser werden kann. Ich selber habe echt schlecht auf dem Gymnasium gestartet und sogar eine Klasse wiederholt. Ich hatte aber auch nie Unterstützung. Erst in der Pubertät habe ich verstanden, dass ich für mich und meine Leistungen ganz alleine verantwortlich bin und habe angefangen Gas zu geben. Hat sich auch gelohnt.

Der Sohn ist da anders. Der ist und war schon immer sehr ehrgeizig und übt Dinge, wenn er merkt, dass es noch hakt.

Long Story short: Das Zeugnis ist toll. Er ist für seine harte Arbeit belohnt worden und wir sind sehr stolz auf ihn, auch wenn er immer noch höhere Erwartungen an sich selber stellt. Allerdings stört ihn seine Note in Religion wirklich sehr. Nun ist Religion ja aber wirklich ein Fach, in dem man relativ simpel an der Note schrauben kann. Da mache ich mir nun gar keine Sorgen und sage ihm auch, dass er sich da bitte keinen Kopf machen soll. Das bekommt er schon so hin, wie er sich das vorstellt.

Auch beim Mittleren haben wir uns sehr über sein Zeugnis gefreut, auch wenn er selber nicht wirklich zufrieden ist, weil das letzte doch etwas besser war. Dazu muss man aber wissen, dass das letzte Halbjahr für ihn nicht ganz leicht war und er emotional viel mit sich herum geschleppt hat. Selbstzweifel, Papa-Vermissen, Versagensängste. Und trotzdem hat er sehr hart an seiner Rechtschreibschwäche gearbeitet. Aus eigenem Antrieb. Und, wie ich ja gestern erst zu hören bekam, scheinbar auch mit ersten sichtbaren Erfolgen. Die Zahlen auf dem Papier geben gar nicht wieder, was dieser kleine Mensch alles leistet und geleistet hat. Aber wir als Eltern können das sehr wohl sehen und honorieren.

Folglich gab es heute für die Jungs die obligatorische Zeugnispizza. Und just als wir vor der Pizzeria aus dem Auto steigen fährt eine Freundin mit ihren Kids (die Tochter ist in der Parallelklasse des Mittleren und der Sohn war in der Parallelklasse des Großen) auf den Parkplatz.

„Was macht ihr denn hier?“
„Zeugnis-Pizza!“
„Wir auch!“
„Prima, Tisch für 6?“
„Ja!“

Die Kinder freuen sich wie Bolle und schnattern direkt wild durcheinander. Und auch wir Mütter konnten uns nett unterhalten, ein bisschen Erfahrungen über das erste Halbjahr auf der weiterführenden Schule austauschen und kommende Urlaube planen. Wir haben uns vor Jahren mal zufällig in Zeeland getroffen und treffen uns seither regelmäßig in unseren Urlauben vor Ort.

Geschmeckt hat es uns auch sehr gut. Ich hatte Lasagne (Salagne, wie der Mittlere sagt) und die Jungs hatten Pizza Margarita bzw. Rustika.

Zum Schluss waren wir tatsächlich 2 Stunden dort und haben uns bestens amüsiert. Ein guter Schulhalbjahrsabschluss.

Die Gräte wollte im Übrigen nicht mit Zeugnispizza essen gehen, da sie ja kein Zeugnis bekommen hat und stattdessen lieber mit ihren Freundinnen in der OGS spielen. Dafür wird sie dann am Ende des Schuljahres eine große Pizza genießen können, wenn sie ihr erstes Zeugnis mit Noten bekommt. Mit zwei großen Brüdern ist das nämlich etwas, auf das man hinfiebert. Ich hingegen fände es prima, es gäbe gar keine Noten mehr. Aber mich fragt ja keiner.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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