Stay at home-Tagebuch Tag 65-66

(Beitrag enthält *Affiliate-Link)

Schon wieder ein doppelter Tagebucheintrag. Gestern Abend kam ich einfach nicht mehr dazu, aber da der Tag an sich echt gut war, darf er hier nicht fehlen.

Kurz umrissen war der Morgen wie alle Corona-Morgende. Aufstehen, Frühstück, Schulzeug. Letzteres lief wirklich erfreulich gut. Das Grätenkind rechnete ein Blatt nach dem anderen runter und präsentierte stolz ihre Rechen-Tricks, mit denen sie die 4er und 8er Reihe ganz leicht errechnen kann. Dennoch legte ich ihr nahe, die Reihen einfach auswendig zu lernen, da das über kurz oder lang einfach deutlich hilfreicher ist, als jedesmal aufs Neue erst rechnen zu müssen.

Letztendlich setze ich mich dann hin und bastelte nun auch dem dritten Kind ein kunterbuntes Üb-Einmaleins. Ihr erinnert Euch vielleicht. Wer Kinder hat, die gerade oder bald das kleine Einmaleins lernen müssen, denen kann ich das kunterbunte Üb-Einmaleins echt nur ans Herzen legen. Kostet auch nix, außer ein bisschen Zeit.

Der Große arbeitete sich derweil durch Satzglieder und lernte nebenbei noch eine Menge über diverse historische Bauwerke dieser Welt.

Gegen 14 Uhr ließen dann alle die Stifte fallen und ich kümmerte mich um die Küche und schrieb zwei E-Mails. Etwa eine halbe Stunde später fiel mir ein, dass wir ja noch einkaufen müssen. Da der Mann diese Woche aber das Auto mit hat, müsste ich entweder warten bis er wieder da ist oder zu Fuß einkaufen. Angesichts der Tatsache, dass ich am Abend eine Video-Konferenz hatte und mir das alle zeitlich zu knapp werden würde, entschied ich mich für Option 2.

Obwohl der große Sohn gerade mal eine halbe Stunde Freizeit hatte, bot er direkt seine Hilfe und Unterstützung an und so liefen wir beide mit Rucksäcken bepackt zum Supermarkt.

Im Supermarkt an der Kasse belud das Kind dass seinen Rucksack mit den ganzen scheren Gegenständen. Als ich ihn darauf hinwies, dass der Rucksack so aber ganz schön schwer werden würde, entgegnete er nur: „Ich hab doch noch junge Knochen. Ist schon okay, Mama.“ Himmel! Wann ist der so groß geworden?

Eigentlich sollte es gestern Wraps mit Hühnchenbrust bzw. vegetarischem Kebap geben. Tatsächlich haben wir beim Einkaufen aber an alles gedacht, nur nicht an die Wraps selber. So musste halt improvisiert werden.

Die erste digitale Schulpflegschaftssitzung/Schulkonferenz lief erstaunlich gut. Definitiv ein Konzept, das man für die Zukunft beibehalten könnte.

Heute morgen gab es dann mal wieder Aufback-Hörnchen statt Brötchen oder Brot. Es ist erstaunlich, wie sehr das die Stimmung am Frühstückstisch hebt. Aber leider konnte die gute Stimmung der Aussicht auf mehrere Stunden Schulkram nicht standhalten.

Die Gräte moserte die halbe Zeit über rum und wollte die Deutschaufgabe nicht machen. Da sie aber mit allen Matheaufgaben schon fertig war, gab ich ihr schließlich die alte 1×1-Tafel* ihrer Brüder. Und schwups, lief es auch bei ihr wieder rund.

Der Mittlere bearbeitete seine Deutsch-Hausaufgaben wieder am Laptop, was ihn deutlich motivierter und schneller arbeiten lässt. Sogar das geforderte Diktat war beeindruckend gut und ja, ich habe die Rechtschreibkorrektur natürlich vorher ausgemacht.

Dafür quälte der Große sich heute ein wenig mit seinen Latein-Aufgaben. Wir verstanden die Aufgabenstellung beide nicht vernünftig, so dass ich sie ihm auch nicht hätte erklären können. Ich habe zwar die Lösungsblätter vorliegen, aber der Weg dahin muss ja auch in den Kopf des Kindes. Tja, wieder eine Grenze meines Hilfslehrerdaseins erreicht.

Vor ein paar Tagen hatte eine Leserin hier in den Kommentaren angeboten dem Kind via Video-Meeting zu helfen, wenn ich an meine Grenzen stoße. Ich fragte also kurz das Kind, ob es diese Option in Anspruch nehmen möchte und tippte wenig später einen Hilferuf in eine E-Mail. Nur wenige Zeit später hatte ich von AnKa schon Antwort und einen Nachhilfe-Termin für das große Kind am Nachmittag.

Der Große war sehr aufgeregt und eingeschüchtert. Videocalls sind grundsätzlich nichts was ihm wirklich liegt und dann auch noch mit einer Fremden. So musste ich ihm versprechen beim ersten Mal dabei zu bleiben und ihm so zumindest aus dem Off Rückendeckung zu geben.

Letztendlich wäre das aber gar nicht nötig gewesen. AnKa ist toll und der Große hat sie direkt ins Herz geschlossen. So oft, wie er mir im Nachgang erklärte, das habe richtig Spaß gemacht und AnKa sei ja voll nett und noch so jung (*lol*), war das wohl ein absoluter Glücksgriff.

Ich selber muss sagen, dass ich auch sehr begeistert bin. Sie hat Alles so verständlich und gut erklärt, dass selbst ich begriffen habe wie die Aufgabe funktioniert und was es zu beachten gibt. Sowas hätte ich mir für mich damals – vor 25 Jahren – auch gewünscht.

Liebe AnKa, an dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank für Deine schnelle, kompetente und so unkomplizierte Hilfe. Du hast wirklich alle Erwartungen übertroffen!

Im Anschluss hatte ich noch einen Distanz-Kaffee mit der liebsten Nachbarin und habe weitere E-Mail beantwortet. Falls Ihr Euch fragt, wann ich eigentlich arbeite, weil das in meinen Tagebuchberichten so gut wie nie vorkommt: abends, nachdem ich den Bericht getippt habe, zwischendurch, wenn sich ein Zeitfenster ergibt oder am Wochenende vormittags, wenns keinen Schulkram zu betreuen gibt. Dass die so zusammen kommenden Stunden nicht an mein übliches Arbeitspensum ran reichen könnt Ihr Euch vermutlich selber ausrechnen. Aber es wird. Langsam, aber es wird.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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3 Gedanken zu „Stay at home-Tagebuch Tag 65-66

  1. Liebe Pia, lieber Alex,
    von Herzen gern! Mir hat es viel Spaß mit euch gemacht! Danke auch für den lieben Text!
    Salvete, ihr zwei
    Anka

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