Der Quietschbeu ist ein sehr sensibler, introvertierter Kerl. Er ist kein Kuschler, besitzt aber ein sehr gesundes Urvertrauen (was man daran erkennt, dass er auf unbekanntem Terrain gerne mal auf ausgedehnte Streifzüge geht und dabei auch den Sichtkontakt zu uns abbricht. Der Kinderarzt sagt, dass sei ein Zeichen von bedingungslosem Vertrauen darin, dass wir da sind und seien werden.). Er ist hart im Nehmen was Stürze und Verletzungen angeht, bei denen er so gut wie nie weint, hat im Umkehrschluss aber ein enormes Sicherheitsbedürfnis. Im Auto und Kinderwagen muss er sofort angeschnallt werden, er will ständig seinen Fahrradhelm tragen und die Stäbe mussten wir ihm auf sein Drängen hin auch wieder ins Gitterbett machen. Er hat Angst vor Luftballons! Man muss ihn oft zu seinem Glück (Schaukeln, Rutschen, Bobbycar fahren) drängen, da er selber immer sehr ängstlich, zurückgenommen ist.
Das Löwenmäulchen ist ein sehr robuster, extrovertierter, kleiner Mensch. Er sucht ständig körperliche Nähe und kuschelt exzessiv. Er benötigt mindestens eine seiner drei Bezugspersonen (Bruder, Mama, Papa) in seinem direkten Blickfeld, sonst beginnt er sofort zu weinen. Er ist ein kleines Weichei, das nur beim leichtesten Stoßen des Kopfs in theatralisches Geheule ausbricht. Er beißt in Ballons bis die Platzen und jauchzt dann vor Freude. Er ist mutig, neugierig, draufgängerisch und scheint vor Nichts Angst oder Respekt zu haben. Er klettert auf jedes noch so hohe Gerüst, Leitern, Treppen. Er springt große Hunde an, brummt und faucht wie ein Werwolf, bis der Hund ängstlich davon läuft.
Es erstaunt mich immer wieder, wie extrem unterschiedlich unsere Jungs sind; wie wenig sie sich in Entwicklung, Aussehen, Verhalten und Charakter doch ähneln. Als wären sie gar keine Brüder und hätten gar nicht dieselben Eltern.
Und doch ergänzen sie sich schon jetzt perfekt und greifen wie kleine Zahnrädchen ineinander. Der Quietschbeu delegierte das Löwenmäulchen mit den Worten „Vosich, Sasa. Fall’n!“ ganz langsam und vorsichtig von der Leiter der Rutsche wieder hinunter, auf der das Löwenmäulchen nach einer kleinen Selbstüberschätzung festsaß.
Er ruft „STOP, Sasa! Mama, komm!!!“, wenn das Löwenmäulchen unerlaubterweise und unkontrolliert selbstständig mal wieder die Treppe nimmt, statt den Mama-Lift.
Das Löwenmäulchen wirft sich im Bett schwungvoll auf den Quietschbeu, so dass dieser zu Fall kommt, lacht gackernd und kuschelt sich dann an ihn. Und der große Bruder lacht dann und nimmt den Broder ganz fest in den Arm. „Kuschl’n, Sasa!“
Ich möchte Heulen. Vor Liebe.
<3
Sie schreiben immer so wundervoll liebevoll von ihren Kindern. Sie sehen so viele Kleinigkeiten die andere Eltern an ihren Kindern gar nicht sehen. Was sie hier schaffen ist ein echter Schatz für die Jungs.
Liebe Grüße
Zickenbändigerin
Danke, das ist ein bezauberndes Kompliment :)
hach wie schön… und was mußt ich grad lachen, bei dem Satz, dass das Löwenmäulchen Hunde verjagt ^^
So soll es sein bei Geschwistern.. Geschwisterliebe und Zahnrad triffts ja bei deinen beiden wie die Faust aufs Auge!
DU hast sooo kule Jungs!
so schön geschrieben,daß ich einfach mitweinen kann vor der spürbaren liebe.
So geht es mir mit meinen beiden auch. Die sind zwar 6 Jahre auseinander, aber wenn sie zusammengekuschelt im Bett liegen und schlafen, dann quillt mein herz über vor *hach* Ah, schön, so Geschwisterzeugs.
Oje, da möchte man glatt mitheulen (vor Rührung in meinem Falle).
Das ist sooo schööön :-)
Wir erwarten in 2 Wochen ein brüderchen für unseren großen (1 3/4 jahr) und ich musste vor rührung ein tränchen verdrücken. ob die hormone schuld sind oder ihr schreibstil, oder beides? genau aus diesem grund haben wir uns so schnell für ein geschwisterkind entschieden und beim lesen ihres blogs fühl ich mich immer wieder bestätigt!